Terminal 1 am Flughafen Wien (Foto: Jan Gruber).
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Österreichischer Infrastrukturreport 2025: Forderungen zur Stärkung des Flughafen Wiens

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Der im November 2024 veröffentlichte Österreichische Infrastrukturreport 2025, herausgegeben von der Initiative Future Business Austria, beleuchtet den dringenden Bedarf zur Förderung und Absicherung des Flughafen Wiens als unverzichtbarem Drehkreuz im internationalen Luftverkehr.

Die Untersuchung, basierend auf der Befragung heimischer Manager und Branchenexperten, zeigt eine breite Unterstützung für gezielte infrastrukturelle und regulatorische Verbesserungen. Dazu zählen der Ausbau der Terminalkapazitäten, die Optimierung multimodaler Anbindungen sowie die stärkere Förderung nachhaltiger Treibstoffe, um die Wettbewerbsfähigkeit und ökologische Verantwortung des Standorts langfristig zu sichern.

Flughafen Wien als strategisches Drehkreuz

Eine zentrale Erkenntnis des Berichts ist die hohe Bedeutung des Wiener Flughafens für Österreichs Wirtschaft. Rund 200 internationale Direktverbindungen positionieren den Flughafen als eines der führenden Luftverkehrs-Hubs der Region, dessen Fortbestand und Ausbau für den Wohlstand und die wirtschaftliche Vernetzung des Landes entscheidend sind.

61 Prozent der befragten Führungskräfte sehen Wien als ein internationales Luftfahrt-Drehkreuz, während 69 Prozent dessen weitere Absicherung und Ausbau einfordern. Flughafenvorstand Dr. Günther Ofner hebt hervor, dass die geplanten Investitionen von 420 Millionen Euro in die Terminalinfrastruktur wichtige Schritte sind, um den Standort international wettbewerbsfähig zu halten.

Wettbewerbsvorteile und Regulierungshürden

Ein bedeutender Teil des Berichts widmet sich der kritischen Analyse der geltenden EU-Regularien. Nach Ansicht vieler Manager behindern diese Regularien den Marktzugang und die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Flughäfen, indem sie den Einsatz umweltfreundlicher, CO₂-neutraler Treibstoffe (Sustainable Aviation Fuels, SAF) verlangsamen.

Laut Dr. Ofner braucht die europäische Luftfahrt etwa zwölf Millionen Tonnen SAF pro Jahr, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Doch bisher sind die Produktionskapazitäten zu gering, was den Preis hoch hält und den klimafreundlichen Umbau erschwert. Eine breite Mehrheit der Befragten fordert daher eine Reform der Regularien, um die Entwicklung und Nutzung von SAF voranzutreiben.

Sicherheitsstandards und infrastrukturelle Herausforderungen

Eine weitere Forderung betrifft die Einführung einheitlicher, hoher Sicherheitsstandards für die europäische Luftraumüberwachung. Diese Maßnahme, die 72 Prozent der Manager befürworten, soll sowohl die Effizienz als auch die Sicherheit des europäischen Luftverkehrsnetzes stärken. Ein weiteres Anliegen ist die Erweiterung der Kapazitäten österreichischer Flughäfen: 57 Prozent der Befragten plädieren dafür, um die steigenden Passagierzahlen bewältigen zu können. Zudem unterstützen 49 Prozent den Bau einer dritten Piste am Flughafen Wien, um die betriebliche Flexibilität zu steigern und auf wachsende Nachfrage zu reagieren.

Klimaneutrale Luftfahrt bis 2050

Der Infrastrukturreport 2025 legt besonderen Wert auf Nachhaltigkeit und die Reduktion von CO₂-Emissionen. Bis 2050 soll die Luftfahrt klimaneutral gestaltet werden, eine Vision, die 62 Prozent der Führungskräfte befürworten.

Die EU plant ab 2025 eine schrittweise Beimischung von SAF, beginnend mit zwei Prozent. Die konsequente Einführung nachhaltiger Treibstoffe könnte, wie Ofner betont, einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Branche leisten, doch die gegenwärtigen Vorschriften und die zögerliche Infrastrukturentwicklung erschweren dieses Vorhaben erheblich.

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