Die österreichischen Beherbergungsbetriebe konnten sich im Vorjahr nicht von den Auswirkungen der Coronapandemie erholen und verzeichneten sogar gegenüber 2020 ein deutliches Minus bei den Nächtigungszahlen.
Laut am Mittwoch von der Statistik Austria veröffentlichter Zahlen gab es im Vorjahr 79,57 Millionen Übernachtungen. Im ersten Coronajahr hatten die österreichischen Betriebe noch 97,87 Millionen Nächtigungen. Vor der Pandemie waren es 152 Millionen Übernachtungen. Damit fiel die Hotellerie im Vorjahr auf das Niveau des Jahres 1970 zurück.
„Dass die Nächtigungen 2021 selbst im Vergleich zum Schreckensjahr 2020 weiter gesunken sind, zeigt klar, dass wir mehr denn je zielgerichtet Unterstützung benötigen“, kommentiert Susanne Kraus-Winkler, Obfrau des Fachverbandes Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich. „Diese dramatischen Rückgänge, die auf die lang andauernden Betriebsschließungen von Jänner bis Mai 2021 sowie November 2021 zurückzuführen sind, zeigen deutlich, dass auch nach Beendigung von Lockdowns große Verunsicherung und ein extrem zurückhaltendes Buchungsverhalten herrschen.“
Während im ersten Jahr der Corona-Pandemie (2020) der Umsatz der Gesamtwirtschaft in Österreich um 6,4 Prozent auf 781 Mrd. Euro sank, hatte der Tourismus mit einem Minus von 34,9 Prozent auf 19,3 Mrd. Euro eine deutlich schlechtere Entwicklung zu verkraften. Ein Ende des Abwärtstrends ist leider nicht in Sicht. Denn gemäß den aktuellen Umsatzsteuervoranmeldungen der Bereiche Beherbergung und Gastronomie verbuchen beiden Sparten zusammen von Jänner bis Oktober 2021 ein Minus von 37,2 Prozent, 2020 waren es -27,1 Prozent.