Anlässlich des Europatags hat die österreichische Tourismus-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner die immense Bedeutung der Europäischen Union für den heimischen Tourismus hervorgehoben. Seit dem EU-Beitritt im Jahr 1995 habe Österreich durch offene Grenzen, Reisefreiheit, den Euro sowie gezielte Förderungen und Qualitätsstandards stark profitiert. Dies spiegle sich deutlich in den gestiegenen Nächtigungs- und Ankunftszahlen wider.
So stiegen die Nächtigungen aus den „alten“ EU-Staaten zwischen 1995 und 2024 um 13 Prozent, während jene aus den neuen Mitgliedsstaaten um beachtliche 534 Prozent zulegten. Insgesamt verzeichnete Österreich einen Anstieg der Nächtigungen aus allen EU-Staaten um 29 Prozent. Noch deutlicher fiel der Zuwachs bei den Ankünften aus, die von 24,2 Millionen im Jahr 1995 auf über 46,7 Millionen im Rekordjahr 2024 kletterten – ein Plus von 93 Prozent. Zehetner betonte, dass der EU-Binnenmarkt und gemeinsame Standards den Tourismusstandort Österreich erheblich stärken.
Angesichts des kontinuierlichen Wachstums sieht sich die Branche jedoch mit einem zunehmenden Fachkräftemangel konfrontiert. Um dieser Herausforderung zu begegnen, hat die Bundesregierung eine Erhöhung der Saisonkontingente beschlossen. Ab 2026 sollen jährlich 5.500 Saisonarbeitsplätze zur Verfügung stehen. Zusätzlich wird ein Kontingent von 2.500 Plätzen für Fachkräfte aus den Westbalkan-Staaten geschaffen. Zehetner unterstrich die Notwendigkeit europäischer Lösungen, die Mobilität und faire Arbeitsbedingungen verbinden. Zudem betonte sie die Bedeutung europäischer Fördermittel, die ländliche Regionen stärken und das Zusammenspiel von Tourismus, Landwirtschaft und ländlicher Entwicklung unterstützen.