Noch gibt es kein grünes Licht für die milliardenschwere Staatshilfe für Lufthansa, doch der Mitbewerber Ryanair kündigt bereits eine Klage gegen diese und die EU-Kommission an.
Absolut nicht überraschend kündigt Ryanair-Chef Michael O’Leary an, dass der von ihm geleitete Konzern die Staatshilfe für Lufthansa juristisch bekämpfen will. In den letzten Wochen brachte der irische Billigflieger sprichwörtlich wie am Fließband Klagen gegen Bewilligungen der EU-Kommission ein. Im Fall des Kranichs haben die Wettbewerbshüter noch kein grünes Licht gegeben, jedoch bereiten die Rechtsanwälte des Michael O’Leary bereits die Klage vor dem Europäischen Gerichtshof vor.
“Lufthansa ist süchtig nach staatlichen Beihilfen. Wann immer es eine Krise gibt, ist der erste Reflex der Lufthansa, die Hand in die Tasche der deutschen Regierung zu stecken. Während die meisten anderen EU-Luftfahrtunternehmen mit ausschließlich Modellen zur Unterstützung der Lohnzahlung überleben können (wofür wir sehr dankbar sind), beansprucht Lufthansa weitere 9 Mrd. Euro von der deutschen Regierung, 1 Mrd. Euro von der Schweizer Regierung, 800 Mio. Euro von der österreichischen Regierung und 500 Mio. Euro von der belgischen Regierung, während sie durch Europa stolpert und so viele staatliche Beihilfen wie möglich aufnimmt.“
Michael O’Leary
Gegenüber Reuters führte der Manager aus, dass die Staatshilfe ermöglichen würde weit unter den Kosten zu verkaufen und insbesondere Ryanair, Lauda, aber auch Easyjet den Wettbewerb massiv erschweren könnte. “Ryanair wird gegen dieses jüngste Beispiel illegaler staatlicher Beihilfen an Lufthansa Berufung einlegen, was den Wettbewerb massiv verzerren wird”, so Michael O’Leary, der an dieser Stelle nicht erwähnte, dass sein Konzern selbst im Vereinigten Königreich Finanzmittel vom Staat angenommen hat.