Zollbeamte und Bedienstete, die für Sicherheitskontrollen an Flughäfen zuständig sind, können viele Geschichten erzählen was Passagiere so an ungewöhnlichen Dingen mit dabei haben können. Immer wieder handelt es sich auch um lebende Tiere, die mehr oder weniger gut versteckt, mitgenommen werden. Leider werden diese oftmals geschmuggelt.
Kurz nach dem Start eines von Vietjet durchgeführten Fluges von Bangkok nach Taipeh ist eine solche Aktion aber gehörig schief gegangen. Einem Schmuggler sind nämlich Tiere entlaufen, die sich dann ihren Weg durch die Kabine gesucht haben. Beispielsweise erschreckte sich jemand, der zunächst eine Albinoratte auf seinem Weg zur Toilette bemerkt hatte.
Damit nicht genug: Unter einem Sitz fand dann ein anderer Fluggast einen Otter, der immerhin rund einen Meter lang war. Das Kabinenpersonal war dann bemüht die Tiere einzufangen und forderte mittels Durchsage den Besitzer dazu auf, dass dieser sich sofort melden sollte. Eine Dame kam dann tatsächlich auf die Crew zu und sagte, dass ihr die weiße Ratte gehören würde. Mit dem Otter wollte sie zunächst nichts zu tun haben.
Aber die Crew ließ nicht locker und konnte so einen umfangreichen Tierschmuggel aufdecken. Neben der Ratte und dem Otter, die entlaufen sind, wurden in den Gepäckstücken der Dame noch eine Schlange, ein Murmeltier, zwei weitere Otter, 28 Schildkröten und zwei weitere nicht näher bezeichnete Nagetiere gefunden. Das war dann für die Airline genug, denn diese erstattete Strafanzeige und übergab die Frau samt ihrem „Zoo“ an die Exekutive.
Gegen sie wurde nun ein Strafverfahren in Taiwan eingeleitet. Im günstigsten Fall kommt die Schmugglerin mit einer Geldstrafe von bis zu 31.000 U.S.-Dollar davon. Bei Uneinbringlichkeit könnte auch eine Ersatzfreiheitsstrafe blühen.
Doch nicht nur für die Frau gibt es Konsequenzen, sondern auch am Flughafen Bangkok. Der Airport forschte aufgrund der Anzeige der Fluggesellschaft jenen Kontrolleur, der für die Kontrolle der Gepäckstücke der Schmugglerin zuständig war, aus. Es kam ans Licht, dass der Fall bekannt war, denn die Koffer wurden von einem Kollegen aufgrund von konkretem Verdacht aussortiert, jedoch letztlich dann von der zuständigen Person durchgewunken statt gemeinsam mit der Frau geöffnet und kontrolliert. Der Mitarbeiter wurde bereits vom Dienst suspendiert.