Die spanische Gewerkschaft USO fordert Lauda-Geschäftsführer Andreas Gruber in einem offenen Brief zur Einhaltung der spanischen Gesetze auf. Hintergrund ist, dass das Unternehmen bis Donnerstagabend die Unterfertigung neuer Arbeitskonditionen fordert.
„Lauda wendet im Personalbereich die gleiche aggressive Vorgehensweise wie Ryanair an. Dadurch sollen die Arbeitsbedingungen des Lauda-Kabinenpersonals in Palma de Mallorca verschlechtert werden. Eine der Maßnahmen, die Lauda nun versucht durchzusetzen ist, dass in den Verträgen eine Saisonalität festgehalten wird. Das bedeutet, dass die Flugbegleiter im Winter ohne Bezahlung dastehen würden. Das gilt nicht für Piloten, sondern nur für Flugbegleiter. Die Gehälter sollen für einen Zeitraum von fünf Jahren reduziert werden und gleichzeitig ignoriert man die in den spanischen Gesetzen vorgesehenen Verfahren“, so Ernesto Iglesias, Cabin-Crew-Coordinator bei USO, die das Personal sämtlicher Ryanair Group Airlines in Spanien vertritt.
Nach Ansicht der Arbeitnehmervertreter ist der Versuch die Arbeitsbedingungen einseitig zu ändern gemäß Artikel 41 des spanischen Arbeitsrechts illegal. USO verweist auch darauf, dass die Konzernmutter Ryanair in Spanien ebenfalls nach selbigem Muster versucht die Verträge zu ändern.
USO warnt Lauda-Geschäftsführer Andreas Gruber davor, dass die Nichteinhaltung der Vorschriften nach Artikel 41 dazu führen könnte, dass die begehrten Änderungen für nichtig erklärt werden könnten. Daher fordert die Gewerkschaft dazu auf, dass zunächst über die neuen Arbeitsbedingungen informiert werden sollen und anschließend die Beschäftigten die Möglichkeit haben eine Vertretung zu gründen, die mit dem Unternehmen verhandeln kann. Hierbei geht USO davon aus, dass die gute Absicht besteht die Auswirkungen der Corona-Krise aus die Basis Palma de Mallorca zu gering wie möglich zu halten.
„Die Mitarbeiter der Ryanair Group sind leider häufig Drohungen seitens der Personalabteilung ausgesetzt. In zahlreichen Fällen wurde bereits gerichtlich festgestellt, dass die Vorgehensweise der Ryanair Group in Spanien illegal ist. Für uns als Gewerkschaft ist es untragbar, dass nun beabsichtigt ist, dass die Löhne und die Arbeitsbedingungen unter der Drohung die Lauda-Basis Palma de Mallorca zu schließen, verschlechtert werden. Dem Kabinenpersonal werden lediglich drei Tage zur Zustimmung eingeräumt. Das spanische Arbeitsrecht sieht vor, dass das Unternehmen eine Verhandlungsphase mit den Beschäftigten bzw. deren Vertretern eröffnen muss. Diese kann nicht einfach mit Drohungen übersprungen werden“, so USO-Gewerkschafter Gustavo Silva.
Eindringlich weist USO abschließend darauf hin, dass die Bereitschaft zur Zusammenarbeit seitens der Gewerkschaft besteht. So könnten die örtlichen Gesetze und Vorschriften eingehalten werden. Andernfalls wären die Vertragsänderungen nichtig. Daher ersucht USO das für Donnerstagabend festgesetzte Ultimatum aufzuheben und ordentliche Verhandlungen nach spanischen Gesetzen durchzuführen.