Panne am HAM: Smartwings konnte 177 Kreuzfahrer nicht nach Teneriffa fliegen

Boeing 737-700 (Foto: Smartwings).
Boeing 737-700 (Foto: Smartwings).

Panne am HAM: Smartwings konnte 177 Kreuzfahrer nicht nach Teneriffa fliegen

Boeing 737-700 (Foto: Smartwings).
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Eigentlich wollten 177 Passagiere aus Köln und Hamburg am über Weihnachten und Neujahr eine Kreuzfahrt mit der von Tui betriebenen Mein Schiff 3 ab Teneriffa antreten. Doch dazu kam es nie, denn die Charterfluggesellschaft Smartwings brachte die Urlauber nicht rechtzeitig auf die spanische Insel.

Geplant war, dass von Köln/Bonn aus über Hamburg nach Teneriffa geflogen werden sollte. Allerdings funktionierte bei Flug QS 3598  nicht alles wie geplant, so dass die 177 Kreuzfahrer nicht an Bord gehen konnten. Die Mein Schiff 3 war schon längst in See gestochen und auch ein späteres Zusteigen auf einer anderen Insel brachte man sprichwörtlich nicht auf die Kette.

Gegenüber dem Portal “Schiffe und Kreuzfahrten” erklärte die Reederei Tui Cruises unter anderem: “Aufgrund operativer Herausforderungen konnte der Smartwings-Flug QS 3598 von Köln über Hamburg nach Teneriffa Süd am 23.12. nicht in Hamburg abfliegen. Wir haben alles versucht, um für die 177 TUI Cruises Gäste eine alternative Anreisemöglichkeit zu organisieren, damit diese ihre geplante Kreuzfahrt mit der Mein Schiff 3 ab Santa Cruz / Teneriffa antreten können. Dies war trotz aller Bemühungen leider nicht möglich. Daher mussten wir den Gästen schweren Herzens ihre Reise absagen. Sofern notwendig, wurde für Gäste eine Hotelübernachtung in Hamburg organisiert. Für alle Gäste aus Köln wurde ein Rücktransport von der Fluggesellschaft organisiert.”

Die Fluggesellschaft Smartwings sieht die Problematik nicht bei sich selbst, sondern im Bereich der Abfertigung. Gegenüber “Schiffe und Kreuzfahrten” erklärte Petr Čeněk,Director Ground Operations bei Smartwings unter anderem:  “Wir müssen die Behauptung, dass hinter dem Problem dieses Fluges und dem Nichtzustandekommen der Reise die Fluggesellschaft Smartwings stand, zurückweisen. Der wirkliche Grund, weshalb der Flug gestrichen wurde, waren die Umstände, welche unsere Fluggesellschaft keinesfalls beeinflussen konnte. Auf dem Flughafen in Hamburg kam es zu einem umfangreichen Ausfall des Abfertigungssystems und die Abfertigungsgesellschaft schaffte es nicht, die Reisenden rechtzeitig abzufertigen. Der Ausfall des Abfertigungssystems hat nicht nur diesen Flug betroffen, sondern auch die Flüge anderer Fluggesellschaften. Die Abfertigungsgesellschaft hat sich schließlich entschlossen, die Reisenden manuell ohne die Hilfe des Abfertigungssystems abzufertigen. Infolge des stark gestiegenen Krankenstandes von deren Personal (wegen der Pandemie Covid 19) wurden die Reisenden von diesem Flug nur durch einen einzigen Mitarbeiter abgefertigt.”

Weiters sagte der Smartwings-Manager: “Die Abfertigung der Reisenden, welche standardmäßig 90 Minuten dauert, verzog sich schließlich auf viereinhalb Stunden. Eine weitere Verspätung konnte die Crew von diesem Flug wegen der Flugnorm nicht mehr akzeptieren (in der gegebenen Situation wurde durch uns eine Variante der Flugumleitung über Prag vorbereitet, wo bereits eine Ersatzcrew bereitgestellt wurde). In der Zeitspanne von mehr als 5 Stunden haben wir vom Flughafen und der Abfertigungsgesellschaft wiederholt gefordert, dass sie das Einsteigen der Reisenden an Bord dieses Fluges ermöglichen, leider vergeblich. Dem Auftraggeber des Fluges haben wir also die Verschiebung der Abflugzeit an weiteren Tag vorgeschlagen, was der Klient aus gewissen Gründen nicht akzeptiert hat. Wir möchten Sie vergewissern, dass wir uns bis zum letzten Moment und mit aller Kraft bemüht haben, die Stornierung des Fluges zu verhindern und den Flug nach dem Flugplan zu managen. Leider ist es uns aus Gründen, die wir selbst nicht beeinflussen konnten, nicht gelungen. Es handelte sich dabei um das fatale Versagen der Abfertigungsgesellschaft auf dem Flughafen in Hamburg und wir tun in dieser Angelegenheit entsprechende Schritte. Es ist zu ergänzen, dass wir so etwas in letzten 20 Jahren nicht erlebt haben. Es tut uns sehr leid, dass wir nicht in der Lage waren, den Reisenden den Dienst, den sie bezahlt haben zu leisten und wir genötigt wurden, den Flug zu streichen.”

Für die 177 Urlauber, die um ihre weihnachtliche Kreuzfahrt gebracht wurden, wohl ein schwacher Trost: In den letzten Wochen haben sich Kreuzfahrtschiffe zu problematischen Coronaschleudern entwickelt und wiederholt mussten Reisen abgesagt werden. Immer wieder werden die Schiffe von Häfen abgewiesen. Für die “Nicht-Kreuzfahrer” der Mein Schiff 3 will Tui Cruises das Geld vollständig zurückzahlen und Vergünstigungen bei der Buchung einer neuen Reise gewähren.

1 Comment

  • YankeeZulu1 , 7. Januar 2022 @ 13:13

    nun, vollständige Reisepreiserstattung und weitere Vergünstigung nur bei neuer Buchung, das ist rechtlich aber…, sagen wir mal nicht OK. Da gibt´s zuerst mal ein Anspruch auf Schadenersatz für entgangenen Urlaub.
    Buchungsguthaben kann nur ein Goodie sein!

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  • YankeeZulu1 , 7. Januar 2022 @ 13:13

    nun, vollständige Reisepreiserstattung und weitere Vergünstigung nur bei neuer Buchung, das ist rechtlich aber…, sagen wir mal nicht OK. Da gibt´s zuerst mal ein Anspruch auf Schadenersatz für entgangenen Urlaub.
    Buchungsguthaben kann nur ein Goodie sein!

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