In den letzten Wochen ist die U.S.-amerikanische Fluggesellschaft United Airlines mit besonders vielen Pannen und Vorfällen in die Schlagzeilen geraten. Zum Beispiel hat man kürzlich kurz nach dem Start einer Boeing 777 in San Francisco ein Rad verloren. Nun geht Firmenchef Scott Kirby in die Offensive.
In der Luftfahrt gibt es manchmal das absurde Phänomen, dass über einen längeren Zeitraum hinweg überhaupt keine aufsehenerregenden Vorfälle passieren und dann passiert binnen weniger Tage oder Wochen so einiges. Ungefähr so könnte man die Pannen-Serie, die United Airlines in den letzten paar Wochen hatte, beschrieben. Zum Glück haben Passagiere und Besatzungsmitglieder keinen Schaden genommen, aber für die Reputation ist es nicht gerade von Vorteil, wenn man mitunter mehrmals wöchentlich wegen neuerlicher technischer Vorfälle in die Schlagzeilen gerät.
In den USA gab es – auch in Sozialen Medien und im Fernsehen – mittlerweile Diskussionen, ob die Flugsicherheit bei United Airlines überhaupt noch sichergestellt ist. Auch wurde mitunter darüber diskutiert, ob es eventuell im Bereich der Wartung zu Schlamperei gekommen sein könnte. Diese – mitunter oftmals nicht gerade sachlich geführten – Erörterungen haben nun Generaldirektor Scott Kirby aus der Reserve gelockt. Nun geht es wirklich um die Reputation der Fluggesellschaft, denn solche „Gerüchte“ könnten andernfalls in den Köpfen der Bevölkerung hängen bleiben und sich gerade auf dem wettbewerbsintensiven Markt der Vereinigten Staaten von Amerika äußerst nachteilig auf die Buchungszahlen und damit die Jahresbilanz auswirken.
Kirby betonte – wenig überraschend – dass für United Airlines die Flugsicherheit immer oberste Priorität habe. Die einzelnen Vorfälle würden untereinander in keinem Zusammenhang stehen. Auch würde es sich nicht um Wartungsfehler handeln. Man analysiere jedes Vorkommnis sehr genau und lasse alle Erkenntnisse in die Aus- und Fortbildung der Beschäftigten einfließen.
Sowohl die NTSB als auch die FAA nehmen die Vorkommnisse aus gesetzlichen Gründen genau unter die Lupe. Dabei spielt es nicht wirklich eine Rolle, dass es bei United Airlines eine Pannenserie gegeben hat, denn auch wenn es verschiedene Operators gewesen wäre, müssten die Vorfälle behördlich untersucht werden. Kirby konnte sich in diesem Zusammenhang aber nicht verkneifen, dass die Aufsicht derzeit auch den Alaska-Airlines-Vorfall mit einer Boeing 737-Max-9 untersucht. Hier deutet er an, dass der Betreiber möglicherweise gar nichts dafür kann. In der Tat gibt es derzeit zahleiche Indizien dafür, dass der Hersteller unter Umständen für den Qualitätsmangel verantwortlich sein könnte.