Der Flughafen Paris-Charles de Gaulle wird zumindest vorläufig kein viertes Terminal bekommen. Das rund neun Milliarden Euro schwere Bauprojekt ist abgeblasen. Die französische Umweltministerin sagte gegenüber der Tageszeitung Le Monde, dass das Vorhaben „überholt“ ist.
Die Regierung ist der Ansicht, dass sich das monströse Bauprojekt nicht mit den momentanen Klimazielen in Einklang bringen lässt. Das vierte Terminal hätte bis spätestens 2037 fertiggestellt werden sollen. Vor der Corona-Pandemie rechnete man mit stark steigendem Fluggastaufkommen, so dass Paris-Charle de Gaulle schon bald wieder an die Kapazitätsgrenze geraten wäre. Dem wollte man eben vorbeugen.
Corona hat jedoch dazu geführt, dass der zweitgrößte Flughafen Europas Passagierzahlen hat, die in normalen Zeiten größere Regionalflughäfen haben. Langfristig rechnet man in Frankreich nicht damit, dass die Werte des Rekordjahres 2019 rasch wieder erreicht werden. Gleichzeitig will die Regierung die Gunst der Stunde nutzen und harte Klimaschutzauflagen durchsetzen.
Dementsprechend erging an Aéroports de Paris der Auftrag, dass ein neues Zukunftskonzept zu entwerfen ist. In diesem sollen auch die Aspekte des Klimaschutzes eine große Rolle spielen. Insbesondere soll der Kohlenstoffdioxid-Ausstoß stark reduziert werden. Seitens des Betreibers kommentierte man nüchtern, dass man die Entscheidung der französischen Regierung „zur Kenntnis nimmt“.