Die österreichischen Verkehrsflughäfen erfreuen sich einer hohen Passagierzufriedenheit und spielen eine zentrale Rolle für den Tourismus des Landes. Dies geht aus den jüngsten Ergebnissen einer umfangreichen Fluggastbefragung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) hervor, die im Jahre 2024 an 24 Flughäfen durchgeführt wurde.
Davon entfielen rund 14.000 Interviews auf österreichische Airports. Mehr als drei Viertel aller Befragten (78 Prozent) vergaben Bestnoten in puncto Passagierzufriedenheit. Besonders hervorzuheben ist der hohe Anteil von 40 Prozent sogenannter Incoming-Reisender, also Flugpassagiere, die von außerhalb nach Österreich reisen. Dieser Wert liegt deutlich über dem deutschen Durchschnitt von 21 Prozent und unterstreicht die Attraktivität Österreichs als Tourismusstandort. Die Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Verkehrsflughäfen (AÖV) setzt sich für eine weitere Stärkung der Bundesländerflughäfen ein. Seit dem 13. Juni 2025 hat Mag. Norbert Draskovits, Geschäftsführer des Flughafens Linz, turnusmäßig die Präsidentschaft der AÖV von Mag. Julian Jäger, Vorstand des Flughafens Wien, übernommen.
Ein herausragendes Zeugnis der Servicequalität
Die Ergebnisse der ADV-Fluggastbefragung sind ein klares Bekenntnis der Passagiere zur hohen Qualität der österreichischen Flughäfen. Die Tatsache, daß 78 Prozent der Befragten Bestnoten in der Passagierzufriedenheit vergaben, ist ein Indikator für exzellenten Service und effiziente Abläufe. Besonders bemerkenswert ist, daß in Österreich der Anteil der Bestnote (auf einer 6-teiligen Skala) mit 44 Prozent noch höher ausfällt als in Deutschland, wo dieser Wert bei 32 Prozent liegt. Dies spricht für das Engagement der Mitarbeiter und die Investitionen in die Infrastruktur.
Julian Jäger, der nunmehrige Vizepräsident der AÖV und Vorstand der Flughafen Wien AG, betonte die Bedeutung dieser Ergebnisse: „Die österreichischen Flughäfen haben ein herausragendes Zeugnis erhalten – direkt von ihren Passagieren. Dieses Ergebnis ist ein Beleg für die hohe Leistungsfähigkeit unserer heimischen Airports sowie die exzellente Servicequalität unserer engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Die Zufriedenheit der Passagiere ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines Flughafens, da sie die Wahl der Reisenden maßgeblich beeinflußt. Eine hohe Zufriedenheit kann zu wiederholten Besuchen und einer positiven Mundpropaganda führen.
Österreich als attraktiver Tourismusstandort: Die Rolle der Flughäfen
Ein Kernaspekt der Befragungsergebnisse ist die Bedeutung der österreichischen Flughäfen für den Incoming-Tourismus. Mit einem Anteil von 40 Prozent Incoming-Reisenden übertreffen die österreichischen Airports den deutschen Durchschnitt von 21 Prozent bei weitem. Dies verdeutlicht die zentrale Rolle der Flughäfen als „Tor zur Welt“ für den Tourismus des Landes.
Mag. Norbert Draskovits, der neue Präsident der AÖV und Geschäftsführer des Linz Airport, hob diese Relevanz hervor: „Österreichs Flughäfen sind Tor zur Welt für Wirtschaft und Tourismus. Daß fast 40 Prozent der Passagiere Incoming-Reisende sind, zeigt die bedeutende Rolle unserer Flughäfen für den heimischen Tourismus.“ Er betonte zudem, daß neben dem Flughafen Wien als internationaler Verkehrsdrehscheibe insbesondere die österreichischen Bundesländerflughäfen gestärkt werden müssen. Dies ist entscheidend, da sie die regionalen Zugänge zu den verschiedenen Tourismusdestinationen in den Bundesländern darstellen. Eine gute Anbindung dieser Flughäfen ist daher von größter Wichtigkeit für die touristische Wirtschaftskraft der jeweiligen Regionen. Die Steigerung des Incoming-Tourismus trägt nicht nur zur Auslastung der Flughäfen bei, sondern generiert auch erhebliche Wertschöpfung in den Regionen durch Hotelübernachtungen, Gastronomie und andere touristische Dienstleistungen.
An- und Abfahrt zum Flughafen: Die Bedeutung der Intermodalität
Die Befragung der ADV im Jahre 2024 umfaßte nicht nur deutsche Airports, sondern auch die österreichischen Flughäfen Wien, Linz, Innsbruck, Graz und Salzburg. Ein interessantes Detail der Umfrage betrifft die An- und Abfahrt zum Flughafen: 45 Prozent der Passagiere nutzen Bus und Bahn für ihre Reise zum Flughafen. Dieser hohe Anteil unterstreicht die besondere Bedeutung einer leistungsfähigen Bahnanbindung zu den jeweiligen Flughafen-Standorten. Es zeigt auch, daß die unterschiedlichen Verkehrsträger im Sinne einer funktionierenden Intermodalität einander gut ergänzen können. In Deutschland liegt der Anteil von Bus und Bahn am sogenannten Modal Split hingegen nur bei rund 32 Prozent, was die Vorreiterrolle Österreichs in diesem Bereich hervorhebt.
Eine effiziente Anbindung an den öffentlichen Verkehr ist für Flughäfen von Vorteil, da sie die Erreichbarkeit für Passagiere ohne eigenen Wagen verbessert und Staus auf den Zufahrtsstraßen reduziert. Dies trägt nicht nur zur Passagierzufriedenheit bei, sondern auch zur Entlastung des Straßennetzes und zur Verbesserung der Reisequalität insgesamt.
Ein weiteres Ergebnis der Befragung zeigt, daß der Anteil an Geschäftsreisenden am Passagieraufkommen der Flughäfen in Deutschland wie in Österreich im Durchschnitt bei etwa 20 Prozent liegt. Der überwiegende Großteil der Reisen (rund 80 Prozent) erfolgt aus privatem Anlaß, was die Bedeutung des Urlaubs- und Privatreiseverkehrs für die Flughäfen bekräftigt.
Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Verkehrsflughäfen (AÖV): Interessensvertretung und Zukunftsperspektiven
Die Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Verkehrsflughäfen (AÖV), im Jahre 1956 gegründet, fungiert als wichtige Interessensvertretung der Bundesländer-Flughäfen in Österreich. Ihre Mitglieder sind die Flughäfen Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Linz, Salzburg und Wien auf Geschäftsführungs- und operativer Ebene. Die AÖV hat sich zum Ziel gesetzt, die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit zu fördern, einen regelmäßigen Know-how-Austausch zu betrieblichen Abläufen zu ermöglichen und gemeinsame Anliegen bei nationalen und internationalen luftfahrt- und flughafenrelevanten Entscheidungen zu vertreten.
Die turnusmäßige Übergabe der Präsidentschaft an Mag. Norbert Draskovits, Geschäftsführer des Flughafens Linz, ist ein Ausdruck dieser etablierten Zusammenarbeit innerhalb der AÖV. Die AÖV steht zudem in intensivem Austausch mit ihren Schwesterverbänden in Deutschland (ADV – Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen) und der Schweiz (SIAA – Swiss International Airports Association). Dieser internationale Austausch ist entscheidend, um Best Practices zu teilen und gemeinsame Positionen in europäischen und globalen Luftfahrtfragen zu vertreten. Die kontinuierliche Arbeit der AÖV ist unerläßlich, um die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Flughäfen zu sichern und ihre Rolle als wichtige Infrastrukturknotenpunkte für Wirtschaft und Tourismus weiter auszubauen.