Die IAG-Tochter British Airways hat ein Problem: Man hat während der Corona-Pandemie zu viel Personal abgebaut und hat nun besonders auf der Kurz- und Mittelstrecke zu weniger Mitarbeiter zur Verfügung. Nun muss der größte Carrier des Vereinigten Königreichs die Reißleine ziehen und das Angebot um etwa zehn Prozent kürzen.
Im Zuge der Präsentation der jüngsten Finanzzahlen räumte Firmenchef Sean Doyle ein, dass man aufgrund von Personalmangel den Flugplan auf der Kurz- und Mittelstrecke zusammenstreichen wird. Aktuell geht er davon aus, dass etwa zehn Prozent des Angebots wegfallen wird. Betroffen sind etwa 8.000 Umläufe.
Das hat zur Folge, dass man in etwa 80 Prozent der Vorkrisenleistung erreichen wird. Ursprünglich hatte man mit 85 Prozent geplant. Dennoch gibt sich Doyle zuversichtlich und hofft, dass der IAG-Konzern gruppenweit bis zum vierten Quartal 2022 wieder 90 Prozent erreichen wird. Man will heuer etwa 6.000 Mitarbeiter einstellen.
Luis Gallego, Generaldirektor der IAG, sieht die Probleme aber weniger beim fliegenden Personal, sondern in erster Linie bei den Bodenmitarbeitern. Hier würde europaweit akuter Mangel herrschen. Gleichzeitig würden die in vielen Ländern weiterhin aufrechten Quarantänemaßnahmen die Situation verschärfen. Für Entlastung bei British Airways soll die neue Crew-Basis in Madrid sorgen. Auch hat man sich zwei Boeing 757-200 von Titan Airways sowie vier Airbus A321-200 von Finnair im Rahmen von Wetlease-Verträgen als Verstärkung geholt.