Personalsuche: Lufthansa zahlt Mitarbeitern bis zu 1.500 Prämie für Empfehlungen

Personalsuche: Lufthansa zahlt Mitarbeitern bis zu 1.500 Prämie für Empfehlungen

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Während der Corona-Pandemie hat Lufthansa viele Mitarbeiter abgebaut. Dies wurde überwiegend über finanzielle Anreize zum vorzeitigen Austritt oder aber Golden-Handshakes bewerkstelligt. Zwischenzeitlich räumte Konzernchef Carsten Spohr ein, dass man sich von zu vielen Beschäftigten getrennt habe. Die Folge daraus: Akuter Personalmangel in vielen Bereichen. Nun sollen die Mitarbeiter bei der Suche von neuen Lufthanseaten mitanpacken.

In der Vergangenheit hatte die Luftfahrt nur selten Probleme neue Beschäftigte zu finden, denn Arbeiten in dieser Branche hatte nicht nur viel Prestige, sondern war für viele Menschen auch ein Lebenstraum. Lufthansa genoss in Deutschland als Arbeitgeber einen sehr guten Ruf und war für viele Menschen in der Luftfahrt das Traumziel. Die Corona-Pandemie und der damit verbundene Stellenabbau beim Kranich, bei Flughäfen, Dienstleistern und anderen Fluggesellschaften führte aber dazu, dass sich das Interesse an Jobs in der Luftfahrtbranche in sehr eng gesteckten Grenzen hält.

Offene Stellen gibt es fast überall, aber Bewerbungen erhalten die Arbeitgeber nicht sonderlich viele. Die Gründe hierfür sind vielfältig und können nicht komplett über einen Kamm geschoren werden. Generell scheint sich das Verhalten vieler Arbeitgeber aber nachteilig ausgewirkt zu haben, denn potentielle Bewerber versuchen ihr Glück erst gar nicht, weil sie die Branche hinsichtlich der Job-Stabilität für riskant halten. Wer weiß, vielleicht ist man ja beim nächsten Lockdown dann arbeitslos oder aber kommt in die mickrige deutsche Kurzarbeit, von der gerade Geringverdiener nur schwer bis gar nicht leben können. Bislang wurde von den potentiellen Arbeitgebern auch nur wenig getan, um die Jobs attraktiver zu machen. Gerade im Bereich des Bodenpersonals haben die Dienstleister die Löhne gar nicht oder nur geringfügig angehoben. Somit stellt sich für viele die Frage: Warum im Schichtbetrieb arbeiten, wenn es zum Beispiel in Supermärkten Jobs mit geregelten Arbeitszeiten mit zumindest vergleichbarem Lohn gibt?

Ein Sammelsurium von Gründen führt also dazu, dass Arbeiten in der Luftfahrt derzeit wenig nachgefragt ist. Für Airlines, Flughäfen und Dienstleister ist das ein ernsthaftes Problem, weil man kaum mehr an neue Beschäftigte kommt. Lufthansa versucht nun den „ursprünglichen“ Weg der Personalsuche zu gehen: Man bittet die Belegschaft um Empfehlungen bzw. Vermittlung von geeigneten Freunden, Bekannten, Familienmitgliedern, Vereinskollegen usw., die an Jobs beim Kranich interessiert sind.

Bis zu 1.500 Prämie für den Tippgeber

Diese Empfehlungen lässt sich Lufthansa sogar einiges kosten. Laut einem Bericht der Hessenschau will man für die erfolgreiche Vermittlung eine Prämie von 500 Euro bezahlen. Maßgeblich ist, dass sich der Bewerber im Zuge der Einreichung seiner Unterlagen über das konzerneigene Jobportal explizit auf die Empfehlung des jeweiligen Lufthanseaten bezieht. Kommt ein Arbeitsverhältnis zustande und der neue Mitarbeiter bleibt nach der sechsmonatigen Probezeit im Unternehmen, zahlt der Kranich-Konzern an jenen Beschäftigten, der die Empfehlung ausgesprochen hat, nochmals 1.000 Euro Prämie. Bei Lufthansa hofft man, dass man über diesen „ursprünglichen“ Weg der Personalgewinnung die vielen freien Stellen besetzen kann. Man ruft daher die gesamte Belegschaft auf im persönlichen Umfeld potentielle neue Mitarbeiter anzusprechen und zur Bewerbung zu motivieren. In vielen Firmen ist dieser Weg durchaus erfolgreich, wenn gleich normalerweise eher „Freunderlswirtschaft“ die Motivation ist. Bei Lufthansa gibt es aber dermaßen viele freue Jobs, dass man auf den normalen Rekrutierungswegen viel zu wenige Bewerber findet, so dass die Personalabteilungen offensichtlich um jede Empfehlung froh sind. Laut Lufthansa gelten aber dennoch die üblichen Bewerbungskriterien, so dass eine bloße Empfehlung nicht automatisch zu einer Einstellung führt.

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