Vorläufig wird aus den angekündigten FlyPop-Passagierflügen zwischen dem Vereinigten Königreich und Indien mal nichts. Stattdessen wird Hifly Malta den Airbus A330 mit der Registrierung 9H-POP für den Transport von Fracht einsetzen.
FlyPop teilte am Donnerstag mit, dass man derzeit den Einsatz des gecharterten Fluggeräts als Preighter für sinnvoll erachtet, denn die Anzahl der Frequenzen zwischen dem Vereinigten Königreich und Indien ist bei Passagierflügen aufgrund der Corona-Pandemie beschränkt. Daher versucht man nun auf dem Cargomarkt Geld zu verdienen.
Allerdings steckt auch eine andere Logik dahinter: Es ist damit zu rechnen, dass es in der laufenden Winterflugplanperiode aufgrund der Corona-Pandemie äußerst eng werden könnte. Dem Vernehmen nach prüfen diverse Regierungen bereits verschärfte Einreise- und Quarantänebestimmungen. Das wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nachteilig auf die Nachfrage auswirken. Betriebswirtschaftlich wäre es äußerst riskant als Startup in mögliche Lockdown-Zeiten hineinzufliegen.
Auf der anderen Seite hat man einen gültigen Vertrag mit Hifly Malta und der Auftragnehmer kann auf die Bezahlung der vereinbarten Charterraten pochen. FlyPop ist keine Fluggesellschaft, sondern ein Unternehmen, das Flugzeuge chartert und die Sitze auf eigene Rechnung vermarkten will. Man trägt das wirtschaftliche Risiko während die operative Hifly Malta unabhängig von der Auslastung einen Fixbetrag pro Flugstunde erhält. Wird nicht geflogen, so kann das maltesische Luftfahrtunternehmen auf eine Kompensation pochen.
Also muss eine Lösung her, die für beide Seiten tragfähig ist. Diese fand man mit der Durchführung von Frachtflügen. Hifly Malta hat damit bestehe Erfahrungen und der Umstand, dass es sich formell um Charterflüge handelt, macht auch das Anfliegen des Vereinigten Königreichs einfacher.
Passagierflüge sollen bei Besserung der Corona-Lage folgen
„Dies ist ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Flypop-Reise, da wir das erste unserer vier Flugzeuge eingeführt haben. Wir hoffen, dass unsere Frachtrouten die weltweite Frachtnachfrage unterstützen und dazu beitragen, Frachtengpässe für die Weihnachtsfeiertage und darüber hinaus zu lindern“, erklärt Navdip Singh Judge, CEO von FlyPop.
Die virtuelle Airline plant ihren ersten Passagierverkehr zwischen London-Stansted und Indien aufzunehmen sobald die globale Pandemie-Situation klarer wird. Derzeit werden mehrere Destinationen auf dem indischen Subkontinent in Betracht gezogen, darunter Amritsar, Hyderabad, Goa, Kolkata, Ahmedabad, Kochi und Chandigarh.
„Wir freuen uns darauf, mit dem flypop-Team kurzfristig Fracht zu machen und langfristig indische und südasiatische Diaspora-Passagiere in die Second Cities of India zu fliegen. Flypop auf seinem Weg von einer Start-up-Airline zu einem Global Player zu unterstützen, ist für mich persönlich und auch für mein Hi Fly-Team von Widebody-Experten sehr spannend“, erklärt Hifly-Präsident Paulo Mirpuri.