Polen-Notfallplan: Ryanair bringt Beschwerde in Brüssel ein

Boeing 737-800 von Ryanair und Buzz am Flughafen Warschau-Modlin (Foto. Jan Gruber).
Boeing 737-800 von Ryanair und Buzz am Flughafen Warschau-Modlin (Foto. Jan Gruber).

Polen-Notfallplan: Ryanair bringt Beschwerde in Brüssel ein

Boeing 737-800 von Ryanair und Buzz am Flughafen Warschau-Modlin (Foto. Jan Gruber).
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Noch wurden die Anzahl der Starts und Landungen an polnischen Flughäfen nicht eingeschränkt, jedoch brachte die Billigfluggesellschaft Ryanair bereits eine Beschwerde bei der EU-Kommission ein. Man ist der Ansicht, dass der Notfallplan der polnischen Regierung den Staatscarrier Lot bevorzugen würde.

Hintergrund ist ein Tarifstreit bei der Flugsicherung Pansa. Die Gehälter sollen um bis zu 70 Prozent gesenkt werden. Das führte dazu, dass allein an den Standorten in Warschau von 208 Lotsen stolze 170 ihren Austritt zum 30. April 2022 erklärt haben. Sofern es bis dahin keine Einigung mit der Gewerkschaft bzw. den Fluglotsen gibt, herrscht ab 1. Mai 2022 akuter Personalmangel.

Die polnische Zivilluftfahrtbehörde hat eine Anordnung herausgegeben, die es ermöglicht, dass die Anzahl der Starts und Landungen ab Warschau-Chopin und Modlin auf 180 Movements pro Tag beschränkt werden kann. Der größte Anbieter Polens, Lot, rechnet mit erheblichen Auswirkungen für die Passagiere. Allein im Mai 2022 müssten zahlreiche Flüge ersatzlos gestrichen werden. Auf den anderen polnischen Airports wird mit ähnlichen Auswirkungen gerechnet.

Die Regierung hat ein Notfallkonzept erstellt, dass eine Grundversorgung mit 32 Destinationen sicherstellen soll. Ryanair stört daran, dass vorgesehen ist, dass der Löwenanteil von der staatlichen Lot bedient werden soll. Man sieht darin eine unzulässige Bevorzugung dieses Anbieters.

„Premierminister Mateusz Morawiecki hat willkürlich 32 Ziele aus Warschau bestimmt, die bei Eintritt des erwarteten Kapazitätsengpasses vorrangig bedient werden. Diese diskriminierende Auswahl bedeutet, dass Ryanair im Mai nur zwei Strecken ab Warschau fliegen kann, während Lot 19 bedienen wird“, so die Billigfluggesellschaft in einer Aussendung. Die Beschwerde in Brüssel soll nach Ansicht des Lowcosters dazu führen, dass man mehr Strecken erhält.

Noch bestehen in Polen Hoffnungen, dass vor dem 1. Mai 2022 eine Einigung mit den Lotsen erzielt werden kann und möglichst viele ihre Kündigungen zurückziehen. Sowohl Eurocontrol als auch Lot haben wiederholt davor gewarnt, dass ohne eine Lösung die polnische Flugsicherung vor dem Kollaps stehen könnte.

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