Polen verpasst “LOT-Kopie” einen neuen Namen

LOT Embraer 170  (Foto: Lukasz Sierak).
LOT Embraer 170 (Foto: Lukasz Sierak).

Polen verpasst “LOT-Kopie” einen neuen Namen

LOT Embraer 170 (Foto: Lukasz Sierak).
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Vor einiger Zeit gründete der polnische Staat eine „Kopie“ der Fluggesellschaft LOT. Über die genauen Pläne schwiegen sich bislang sowohl die Airline als auch die Regierung weitgehend aus. Nun wurde bekannt, dass die Neugründung den Namen von „LOT Polish Airlines (Mk.II)“ auf LOT Airlines geändert hat.

Gegenüber dem Portal wnp.pl erklärte Maciej Małecki, stellvertretender Minister für Staatsbeteiligungen, dass „LOT Airlines“ in Märkten aktiv werden soll, in die die „alte LOT“ bislang nicht expandierte. Nähere Einzelheiten nannte das Regierungsmitglied allerdings nicht. Er verwies darauf, dass man nicht zu viele Informationen herausgeben will, um Mitbewerber überraschen zu können.

LOT Airlines ist als Tochtergesellschaft der LOT Polish Airlines positioniert. Małecki betonte, dass zwischen den beiden Unternehmen keinen Wettbewerb geben soll. Auch soll es eine klare Strategie geben. Er verwies darauf, dass es in der Vergangenheit zu Spannungen zwischen Eurolot und LOT gekommen ist. Auch hätten Vorgängerregierungen keine klare Strategie gehabt. Das will man nun besser machen. Eurolot existiert seit einigen Jahren nicht mehr.

Innerhalb der Regierung scheint es offensichtlich Unstimmigkeiten bezüglich der „LOT-Kopie“ zu geben. Gegründet wurde das Unternehmen im Mai 2020 durch die Staatsholding PGL. Diese ist auch Eigentümerin der LOT Polish Airlines. Im Oktober 2020 wurde ohne nähere Begründung der Antrag auf Erteilung von AOC und Betriebsgenehmigung zurückgezogen. Nun sagt Małecki, dass die in „LOT Airlines“ umbenannte Neugründung abheben soll. Wo und wann und warum, das sagte er natürlich nicht.

Projekt könnte gemeinsam mit Ungarn und Tschechien aufgezogen werden

Was also der polnische Staat mit einer kopierten LOT machen will, bleibt unklar. Es gibt zwei spekulative Ansatzpunkte, die zumindest nicht gänzlich abwegig erscheinen. Einerseits kam es in den letzten Jahren immer wieder zu Spannungen mit den Piloten. Selbstredend ging es ums Geld. Mit einer „zweiten LOT“ hätte man ein Druckmittel in der Hand, das letztlich zu niedrigeren Löhnen führen könnte.

Andererseits befinden sich die Regierungen von Polen, Tschechien und Ungarn seit einiger Zeit in Gesprächen über einen gemeinsamen Carrier. Dieser soll unter der Führung von LOT stehen. Auch die Slowakei wollte sich anschließen, wobei deren Beteiligung unklar ist. Das Projekt kam aufgrund der Corona-Pandemie gehörig ins Stocken, könnte jedoch hinter den Kulissen weiter diskutiert worden sein. Es wäre nachvollziehbar, wenn Polen zwar die gleiche Marke nutzen will, jedoch eine operative Trennung in Form zweier formal eigenständiger Airlines haben will. Letztlich bleibt es aber abzuwarten was sich der polnische Staat ausgedacht hat.

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