Boeing 737-Max (Foto: Daniel Shapiro/Unsplash).
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Rauch im Flugzeug: Überhitzter Akku-Lader zwingt Southwest-Jet zur Zwischenlandung

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Ein Flug der amerikanischen Fluggesellschaft Southwest Airlines von Baltimore nach Tampa, Florida, mußte außerplanmäßig in Myrtle Beach, South Carolina, landen, nachdem ein Akku-Ladegerät eines Passagiers überhitzte und Rauch entwickelte. Wie das Portal „The Aviation Herald“ berichtete, handelte es sich bei dem betroffenen Flugzeug um eine Boeing 737-700 mit der Registrierung N7713A, Flugnummer WN-1844.

Das Flugzeug befand sich in Reiseflughöhe FL400, etwa 80 Seemeilen südöstlich von Myrtle Beach, als sich der Vorfall ereignete. Nach weiteren etwa 20 Minuten Flugzeit landete die Maschine sicher auf der Landebahn 36 des Flughafens Myrtle Beach. Nach einer Wartezeit von viereinhalb Stunden setzte ein Ersatzflugzeug, eine Boeing 737 MAX 8 mit der Kennung N8947Q, die Reise nach Tampa fort. Das ursprüngliche Flugzeug war 16 Stunden nach der Landung in Myrtle Beach wieder einsatzbereit.

Häufung von Zwischenfällen mit Lithium-Ionen-Batterien

Dieser Vorfall reiht sich ein in eine Serie von Beinahe-Katastrophen und tatsächlichen Bränden, die durch Lithium-Ionen-Batterien in Flugzeugen verursacht wurden. Wie bereits berichtet, hat Southwest Airlines ihre Richtlinien geändert und verlangt nun, daß Passagiere ihre Powerbanks und tragbaren Ladegeräte während des Fluges sichtbar aufbewahren und benutzen müssen. Ziel dieser Maßnahme ist es, im Falle einer Fehlfunktion schneller Hilfe leisten zu können.

Von den neun von der Federal Aviation Administration (FAA) in diesem Jahr dokumentierten Zwischenfällen mit Lithiumbatterien wurde nur einer durch einen Akku-Pack verursacht. Dennoch waren Akku-Packs in den vergangenen 20 Jahren für die überwiegende Mehrheit der dokumentierten Ereignisse verantwortlich. Die neue Regelung von Southwest verbietet nun auch die Nutzung tragbarer Ladegeräte, wenn diese in Taschen oder Gepäckfächern verstaut sind.

Ein Experte für Luftfahrtsicherheit erklärte gegenüber dem Sender NPR im Hinblick auf die jüngsten Richtlinienänderungen von Southwest, daß „alles, was buchstäblich von einer Lithium-Ionen-Batterie betrieben wird, problematisch sein kann. Manchmal können sich diese Batterien überhitzen oder etwas erleiden, das wir als thermisches Durchgehen bezeichnen, was dazu führen kann, daß sie Feuer fangen.“

Katastrophale Folgen von Batteriebränden

Ein besonders schwerwiegender Fall ereignete sich am internationalen Flughafen Busan-Gimhae in Südkorea, wo in einem Airbus A321-200 der Air Busan auf dem Weg nach Hongkong ein Feuer ausbrach. Bei der Evakuierung wurden vier Personen verletzt und in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht, aber alle Passagiere und Besatzungsmitglieder konnten das Flugzeug sicher verlassen. Die Untersuchung ergab, daß das Feuer vermutlich durch Lithium-Ionen-Batterien im Gepäck verursacht wurde und im hinteren Gepäckfach über den Sitzen seinen Ursprung hatte. Das Feuer breitete sich so schnell aus, daß die gesamte Kabinendecke zerstört wurde. Die koreanische Untersuchungsbehörde ARAIB warnte nach diesem Unfall eindringlich vor den Gefahren dieser Batterien.

Ein weiterer Vorfall ereignete sich erst kürzlich, am 1. Mai 2025, als eine Boeing 737-700 von Southwest auf dem Weg von El Paso nach Houston kurz vor dem Start zum Gate zurückkehrte, weil die Batterie eines Mobiltelefons eines Passagiers während des Rollens auf dem Rollfeld Feuer gefangen hatte. Die Besatzung reagierte prompt und löschte das Feuer.

Diese Vorfälle verdeutlichen die von elektrischen Bränden in Flugzeugen ausgehende Gefahr und die Dringlichkeit der Maßnahmen von Southwest Airlines. Es bleibt abzuwarten, ob die neuen Richtlinien die alarmierende Gefahr durch persönliche Ladegeräte wirksam eindämmen können.

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