Die überwiegende Mehrheit des westlichen Fluggeräts, das von russischen Fluggesellschaft eingesetzt wird, war bislang auf den Bermuda Inseln sowie in Irland registriert. Das ändert sich nun, denn die Zivilluftfahrtbehörde der Bermudas teilte mit, dass allen russischen Operators die Registrierungen entzogen werden.
Eigentlich ist das russische Luftfahrtkennzeichen RA, jedoch ist dieses am Rumpf von im Westen gebauten Maschinen nur selten zu sehen. Dominierend sind VP-B und VQ-B – Bermuda Inseln. Das hat verschiedene Gründe, denn einerseits können Fluggesellschaften durchaus hohe Importsteuern umgehen, aber gab es nach dem Zusammenbruch der UdSSR auch keine andere Möglichkeit. Es mangelte der russischen Zivilluftfahrtbehörde an Kompetenz hinsichtlich Flugzeugen aus dem Westen, so dass man sich mit dem britischen Überseegebiet der Bermuda Inseln arrangiere. Später kamen auch Registrierungen in Irland dazu.
Seit einigen Jahren ist dieser Umstand der russischen Regierung ein Dorn im Auge, denn man will, dass russische Airlines ihre Flugzeuge im Inland registrieren. Allerdings haben internationale Leasinggeber noch immer ein gewisses Misstrauen gegenüber der Zivilluftfahrtbehörde, so dass sich an der Praxis bis vor wenigen Tagen nur wenig geändert hat.
Bereits 176 Flugzeuge in Russland eingetragen
Der Rauswurf aus dem Register der Bermuda Inseln hat zur Folge, dass die etwa 740 betroffenen Maschinen de jure nicht abheben dürfen. Sofern die Flugzeuge zuvor nicht ohnehin ausgeflogen wurden, folgt nun die Eintragung ins russische Register und zwar im Expresstempo. So wurden 176 Maschinen umregistriert, erklärte Rosaviatsiya gegenüber Interfax.
Betroffen sind demnach 21 Flugzeuge von Utair, 38 von Rossiya, zwei von Izhavia, eines von Yerofei, 27 von Pobeda und 80 von Aeroflot. Enthalten sind auch die sieben von Aeroflot betriebenen Airbus A350. In den nächsten Tagen sollen weitere Maschinen von ausländischen Registern wie Bermudas und Irland in jenes der Russischen Föderation wechseln.
Indes hat Andrey Panov, bislang stellvertretender Generaldirektor von Aeroflot, eigenen Angaben nach seinen Job aufgegeben und das Land verlassen. Der Carrier äußerte sich dazu nicht, bestätigte jedoch, dass der bisherige Rossiya-Chef Sergey Aleksandrovsky zum neuen Stellvertreter des Vorstandsvorsitzenden bestellt wurde.