Rechnung nicht mit dem Wirt gemacht: Wizz Air Abu Dhabi sagt Russland-Flüge ab

Airbus A321neo (Foto: Wizz Air Abu Dhabi/momentaryawe.com).
Airbus A321neo (Foto: Wizz Air Abu Dhabi/momentaryawe.com).

Rechnung nicht mit dem Wirt gemacht: Wizz Air Abu Dhabi sagt Russland-Flüge ab

Airbus A321neo (Foto: Wizz Air Abu Dhabi/momentaryawe.com).
Werbung

Die Fluggesellschaft Wizz Air Abu Dhabi wollte eigentlich ab Herbst 2022 wieder zwischen der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate und Moskau-Vnukovo fliegen. Diesen Plan hat man nun abgesagt und den Verkauf eingestellt.

Während man mit dem ungarischen AOC aufgrund der gegenseitigen Luftraumsperren Ziele in der Russischen Föderation nicht anfliegen darf, wäre dies mit dem Zertifikat der Tochtergesellschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten möglich. Wizz Air Abu Dhabi wäre auch nicht der einzige Anbieter, jedoch jener, der aufgrund des starken Europabezugs im Rampenlicht der Öffentlichkeit steht.

So ist es nicht verwunderlich, dass sich Wizz Air in sozialen Medien einen regelrechten Shitstorm eingehandelt hat. Einerseits bewirbt man, dass man Freitickets an ukrainische Staatsbürger vergibt und diese damit unterstützen möchte und auf der anderen Seite will die VAE-Tochtergesellschaft wieder die russische Hauptstadt ansteuern. Dass dieser Spagat nicht gelingen kann, zeigen unzählige Reaktionen in sozialen Medien.

Allerdings dürfte hinter der Entscheidung, dass die Russland-Flüge auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt werden, auch ein gänzlich anderer Umstand stecken. Die komplette Flotte der Wizz Air Group ist geleast. Äußerst viele Maschinen sind Eigentum U.S.-amerikanischer Lessoren und dazu kommt, dass die börsennotierte Muttergesellschaft beispielsweise mit IndiGo-Partners große Aktionäre aus den Vereinigten Staaten von Amerika hat. Die USA legen die Sanktionen gegen Russland sehr streng aus und verpflichten amerikanische Unternehmen auch, dass diese sicherstellen müssen, dass diese auch von Töchtern bzw. Beteiligungen im Ausland eingehalten werden. Die Folge daraus: Wizz Air Abu Dhabi bekommt indirekt erheblichen Druck aus den Vereinigten Staaten von Amerika und weil den U.S.-Unternehmen bei Verstößen gegen Sanktionen saftige Geldstrafen blühen würden und die Wizz Air Group nicht auf die guten USA-Geschäftsbeziehungen verzichten kann, hat man nicht wirklich eine Wahl.

Rein von den Vorschriften her dürfte Wizz Air Abu Dhabi mit AOC und Betriebsgenehmigung der Vereinigten Arabischen Emirate nach Russland fleigen. Allerdings nur dann, wenn man auch die Rechnung mit dem Wirt, sprich den Eigentümern der Flugzeuge und den indirekten Großaktionären gemacht hat. Letzteres hat man seitens Wizz Air wohl nicht wirklich bedacht oder aber den Einfluss der U.S.-Sanktionen unterschätzt.

Dazu kommt eben der Shitstorm auf sozialen Medien. Gar Boykott-Aufrufe gegen den Lowcoster gab es. Angesichts dessen, dass man sich in den letzten Monaten bei Flugunregelmäßigkeiten nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat und die Passagierrechte dermaßen kreativ auslegt, dürften die Abu-Dhabi-Moskau-Flüge in Europa nicht gerade für Neukundengewinnung gesorgt haben. Die VAE-Tochter Wizz Air Abu Dhabi teilte mit, dass man die Moskau-Flüge auf unbestimmte Zeit verschieben wird. Einzelheiten wurden nicht genannt, jedoch der Verkauf wurde bereits eingestellt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Redakteur dieses Artikels:

[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Über den Redakteur

[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Werbung