Der Kärntner Landesrechnungshof hat in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht erhebliche Auffälligkeiten und fragwürdige Vorgänge in der Kärntner Flughafen Betriebsgesellschaft (KFBG) während der Zeit von 2018 bis 2023 festgestellt. In diesem Zeitraum befand sich die Mehrheit der Gesellschaft im Besitz der Lilihill Aviation City Beteiligung GmbH. Die Ergebnisse des Rechnungshofes bestätigen in wesentlichen Punkten die internen Untersuchungen der KFBG.
Seit der Rückführung des Flughafens in öffentliches Eigentum im Juli 2023 hat eine umfassende Restrukturierung und Neuausrichtung begonnen. Ein Zeichen des wiedergewonnenen Vertrauens ist die Rückkehr internationaler Fluggesellschaften wie Eurowings nach Klagenfurt. Dies spiegelt sich in steigenden Strecken- und Passagierzahlen wider, so verzeichnete der Flughafen im ersten Quartal 2025 ein Passagierwachstum von 25 Prozent. Der Rechnungshof lobte ausdrücklich die raschen und entschlossenen Massnahmen, die nach dem Rückkauf im zweiten Halbjahr 2023 eingeleitet wurden und bereits zu einer Reduzierung drohender Verluste führten.
Die KFBG plant nun, unrechtmäßige und überhöhte Leistungen, die dem früheren Mehrheitseigentümer Franz Peter Orasch und seinen Unternehmen verrechnet wurden, geltend zu machen. Dies beinhaltet auch den Einsatz von Flughafenmitarbeitern für private Zwecke, wie beispielsweise bei der Weinlese. Die Gesellschaft behält sich rechtliche Schritte vor, falls die Zahlungen ausbleiben sollten. Zukünftig sollen die Empfehlungen des Rechnungshofes umgesetzt werden, um durch strukturelle Anpassungen Transparenz zu gewährleisten und benachteiligende Vorgänge zu verhindern.