Seit einigen Wochen steht im Raum, dass Air Malta und Malta MedAir aufgelöst werden könnten. Eine Neugründung, für die der Name Air Valletta kursiert, könnte Assets von MedAir übernehmen und anschließend als neuer National Carrier durchstarten. Die Regierung lässt die Katze bislang nicht wirklich aus dem Sack.
Maltas Finanzminister Clyde Caruana macht keinen Hehl daraus, dass es so wie jetzt mit Air Malta nicht weitergehen wird. Er betonte während einer Veranstaltung, zu der die „Times of Malta“ eingeladen hatte, dass harte Reformen notwendig sind, um einen profitablen National Carrier zu haben. Diesen hält das Regierungsmitglied für besonders wichtig, da der Tourismus ein bedeutendes Standbein der maltesischen Wirtschaft ist.
Der Finanzminister räumte aber auch ein was im Inselstaat schon lange als offenes Geheimnis galt. Air Malta habe über viele Jahre hinweg Mitarbeiter bei hohen Löhnen eingestellt, obwohl es für diese gar keine Arbeit gab. Das Unternehmen gilt als „overstaffed“. Dies soll allerdings nur die Spitze des Eisbergs sein, denn in vielen Bereichen würde der Carrier das Geld regelrecht verbrennen. Die Summe bezifferte Caruana auf rund „40 bis 45 Millionen pro Jahr“. So könne man nicht profitabel werden.
Auch kritisierte der Finanzminister, dass die Flotte viel zu wenig in der Luft wäre. Die Bodenstandzeiten wären zu lange. Man müsse sich um mehr Strecken oder aber um zusätzliche Charteraufträge bemühen, um die Maschinen effizienter einzusetzen. Auch ist er der Ansicht, dass Vereinbarungen mit Gewerkschaften, die Mitarbeitern im Vorruhestand ermöglichen weiterhin zwei Drittel ihres letzten Gehaltes zu beziehen, abgeschafft werden müssten.
Wie die Zukunft der Air Malta tatsächlich aussieht, wollte Caruana nicht sagen. Es ist also völlig offen, ob eine stark abgespeckte Air Malta fortgeführt wird, Malta MedAir die Rolle des National Carriers übernimmt oder aber eine eventuelle Air Valletta auf Basis von MedAir-Assets die Nachfolge antreten wird. Auf die Frage eines Journalisten bis wann alles unter Dach und Fach sein sollte, antworte Maltas Finanzminister: „Bis Ende dieses Jahres“.