Gernot Hörmann (Moderation), Ralph Beisel (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen), Jakob Reichsöllner-Frischling (FACC), Julian Jäger (Flughafen Wien/AIA), Gerfried Promberger (Österreichisches Bundesheer), Peter Malanik (AIA), Astrid Steharnig-Staudinger (Österreich Werbung), Thomas Bründl (Starlim-Sterner), Ingo Hagedorn (Flughafen Linz), Johannes Adensamer (Wirtschaftskammer Österreich), Norbert Draskovits (Flughafen Linz)- Foto: Aviation Industry Austria.
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Regionale Flughäfen als Schlüssel zum Erfolg: Erstes Expertenforum Luftfahrt in Linz

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Das erste Expertenforum Luftfahrt der Aviation Industry Austria (AIA), des Dachverbandes der österreichischen Luftfahrtbranche, hat gestern, am 12. Juni 2025, am Flughafen Linz stattgefunden und bot eine Plattform für intensive Diskussionen und vielfältige Expertenmeinungen.

Über 80 geladene Gäste aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Luftfahrt und Tourismus versammelten sich, um die Rolle regionaler Flughäfen als Mobilitätsdrehscheiben und deren Bedeutung für die Standortentwicklung sowie die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erörtern. Die Veranstaltung konzentrierte sich auf die Herausforderungen und Chancen der Luftverkehrsentwicklung in einem sich wandelnden Marktumfeld und die Vernetzung mit internationalen Märkten. Experten hoben die immense Wertschöpfung und die Sicherung zahlreicher Arbeitsplätze durch die Luftfahrtbranche in Österreich hervor und betonten die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Tourismus und Politik, um weiteres Wachstum und internationale Relevanz zu sichern.

Ein illustres Podium: Geballte Kompetenz am Flughafen Linz

Das Expertenforum der Aviation Industry Austria versammelte eine beeindruckende Riege von Fachleuten und Entscheidungsträgern, die ihre Perspektiven auf die Zukunft der österreichischen Luftfahrt teilten. Am Podium saßen namhafte Persönlichkeiten, die verschiedene Facetten der Branche repräsentierten:

  • Norbert Draskovits, Geschäftsführer des Flughafens Linz, der als Gastgeber fungierte und die Rolle der Regionalflughäfen in den Mittelpunkt rückte.
  • Julian Jäger, Vorstand der Flughafen Wien AG und zugleich Präsident der Aviation Industry Austria, der in seiner Eröffnungsrede die gesamtösterreichische Bedeutung der Luftfahrt darlegte.
  • Astrid Steharnig-Staudinger, Geschäftsführerin der Österreich Werbung, die die Verbindung zwischen Luftverkehr und Tourismus hervorhob.
  • Thomas Bründl, Geschäftsführer von Starlim-Sterner, ein Vertreter der exportorientierten Industrie, die auf gute internationale Anbindung angewiesen ist.
  • Johannes Adensamer, Generalsekretariat der Bundessparte Transport und Verkehr der Wirtschaftskammer Österreich (WKO), der die wirtschaftspolitische Dimension beleuchtete.
  • Ralph Beisel, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen, der eine wichtige Perspektive aus dem benachbarten Deutschland einbrachte.
  • Jakob Reichsöllner-Frischling, Unternehmenssprecher von FACC, einem führenden Unternehmen in der Luftfahrtzulieferindustrie.
  • Peter Malanik, Geschäftsführer der Aviation Industry Austria, der die Anliegen des Dachverbandes zusammenfaßte.
  • Martin Gauss, ehemaliger CEO von Air Baltic, der Erfahrungen aus einer prosperierenden Regionalfluggesellschaft teilte.

Diese vielseitige Besetzung des Podiums spiegelte die Komplexität und die weitreichenden Verflechtungen der Luftfahrtindustrie wider. Die Diskussionen drehten sich nicht nur um technische und betriebliche Aspekte, sondern auch um wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen, die Rolle der Regionalentwicklung und die Notwendigkeit internationaler Vernetzung.

Die Rolle der Regionalflughäfen: Mobilität, Standort und Wettbewerbsfähigkeit

Im Zentrum der Veranstaltung standen die regionalen Flughäfen Österreichs. Diese Standorte sind weit mehr als nur Start- und Landeplätze für Flugzeuge; sie fungieren als entscheidende Mobilitätsdrehscheiben, die lokale Wirtschaftsräume mit nationalen und internationalen Märkten verbinden. Insbesondere in einem Land wie Österreich, dessen Wirtschaft stark exportorientiert ist, sind solche „Tore zur Welt“ von unschätzbarem Wert.

Norbert Draskovits, Geschäftsführer des Flughafens Linz, betonte in seiner Key Note die doppelte Funktion von Regionalflughäfen: „Regionalflughäfen sind nicht nur ein unverzichtbarer Bestandteil des internationalen Luftverkehrs, sondern spielen auch als Wirtschaftsfaktor eine wichtige Rolle.“ Er hob hervor, daß sie bedeutende regionale Arbeitgeber seien und durch ihre Investitionen zur Wertschöpfung in ihrer jeweiligen Region beitrügen. Diese Flughäfen sind somit nicht nur logistische Knotenpunkte, sondern auch Jobmotoren und Infrastrukturgeber, die die Entwicklung ganzer Regionen maßgeblich beeinflussen. Für Unternehmen, die weltweit agieren und auf eine gute internationale Erreichbarkeit angewiesen sind, stellen Regionalflughäfen einen kritischen Standortfaktor dar. Eine gute Anbindung an internationale Flugnetze kann die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, insbesondere in Hochtechnologiebranchen oder im produzierenden Gewerbe, erheblich steigern.

Diskutiert wurden auch die Herausforderungen, denen sich Airlines und Flughäfen in einem sich wandelnden Marktumfeld gegenübersehen. Dazu gehören Veränderungen in der Nachfrage, neue Technologien, aber auch die Notwendigkeit, sich an globale Wirtschaftstrends anzupassen. Die Vernetzung mit internationalen Märkten wurde als Schlüssel zum Erfolg identifiziert, da sie nicht nur den Personenverkehr, sondern auch den Austausch von Gütern und Dienstleistungen fördert.

Wertschöpfung und Arbeitsplätze: Die Luftfahrt als Motor der österreichischen Wirtschaft

Julian Jäger, der Präsident der Aviation Industry Austria, lieferte in seiner Eröffnungsrede eindrucksvolle Zahlen zur wirtschaftlichen Bedeutung der österreichischen Luftfahrtbranche. Er hob hervor, daß die österreichische Luftfahrt eine Wertschöpfung von über 25,1 Milliarden Euro erwirtschaftet und über 241.000 Arbeitsplätze sichert. Diese Zahlen umfassen nicht nur direkte Beschäftigungen bei Flughäfen und Fluggesellschaften, sondern auch eine breite Palette von Arbeitsplätzen im Tourismussektor sowie bei Technologie- und Dienstleistungsbetrieben, die eng mit der Luftfahrt verbunden sind. Solche indirekten und induzierten Effekte zeigen die weitreichende Bedeutung der Luftfahrt als Querschnittsbranche für die gesamte Volkswirtschaft.

Jäger betonte zudem, daß die jeweiligen Wirtschafts- und Tourismusregionen des Landes von dieser Wertschöpfung und den Arbeitsplätzen profitierten. Um jedoch international wettbewerbsfähig zu bleiben, sei eine enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Tourismus und Politik unerläßlich. Er forderte dazu auf, „Wachstumsimpulse“ zu setzen, und nannte konkrete Maßnahmen wie „gemeinsame Wirtschafts- und Tourismusstrategien, Forschungs- und Produktionsanreize und Deregulierung.“ Dies deutet auf die Notwendigkeit hin, bürokratische Hürden abzubauen und Investitionen in die Luftfahrttechnologie und -infrastruktur zu fördern, um die Position Österreichs im globalen Luftverkehr zu stärken.

Peter Malanik, der Geschäftsführer der Aviation Industry Austria, ergänzte diese Ausführungen aus der Perspektive der Industrie. Er unterstrich, daß gerade regionale Industriestandorte, die oft stark exportorientiert sind, „ein Tor zur Welt“ benötigten, um ihre Produkte und Dienstleistungen international zu vertreiben. Im touristischen Bereich hob er hervor, daß Flugtouristen, im Vergleich zu Reisenden, die andere Verkehrsmittel nutzen, „deutlich mehr Geld ausgeben“. Diese Erkenntnis ist für die Tourismusbranche von großer Bedeutung, da sie die Notwendigkeit einer guten Fluganbindung für hochpreisige Touristensegmente unterstreicht.

Die Aviation Industry Austria: Dachverband und Branchenvertreter

Die Aviation Industry Austria (AIA) ist der zentrale Dachverband und die größte Interessensvertretung der österreichischen Luftfahrtbranche. Als solche bündelt sie die vielfältigen Interessen einer breiten Palette von Akteuren innerhalb der Luftfahrtindustrie. Dies umfaßt nicht nur die Flughäfen selbst und die Fluggesellschaften, sondern auch die wichtige Luftfahrtzulieferindustrie, die Technologie- und Dienstleistungsbetriebe sowie die Business Aviation, also die allgemeine Geschäftsluftfahrt.

Der Verband vertritt derzeit direkt oder indirekt rund 100 Mitgliedsunternehmen. Diese breite Mitgliederbasis verleiht der AIA eine starke Stimme, wenn es darum geht, die Anliegen der Luftfahrtbranche gegenüber der Politik und der Öffentlichkeit zu formulieren. Die Aufgaben der AIA umfassen die Förderung des Dialogs zwischen den Branchenteilnehmern, die Lobbyarbeit zur Verbesserung der Rahmenbedingungen, die Durchführung von Studien und Expertendiskussionen wie dem Forum in Linz sowie die Vertretung österreichischer Luftfahrtinteressen auf nationaler und internationaler Ebene. Die Arbeit des Verbandes ist entscheidend, um die Wertschöpfung, die Innovationskraft und die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Luftfahrt langfristig zu sichern und weiter auszubauen.

Ausblick: Das 23. Luftfahrtsymposium am Flughafen Wien

Das Expertenforum in Linz diente auch als Auftakt für eine weitere zentrale Veranstaltung der österreichischen Luftfahrtbranche. Im Rahmen des Forums wurde auf das kommende 23. Luftfahrtsymposium hingewiesen, das am 18. September 2025 am Flughafen Wien stattfinden wird. Dieses Symposium gilt als die wichtigste Plattform für Entscheidungsträger der österreichischen Luftfahrtbranche.

Das jährliche Luftfahrtsymposium zieht in der Regel eine Vielzahl von Führungskräften aus Fluggesellschaften, Flughafenbetreibern, der Politik, der Wissenschaft und angrenzenden Branchen an. Es bietet die Möglichkeit, aktuelle Herausforderungen und zukünftige Entwicklungen im Luftverkehr zu diskutieren, Netzwerke zu knüpfen und die Weichen für die strategische Ausrichtung der Branche zu stellen. Themen, die auf solchen Symposien behandelt werden, reichen von der Infrastrukturentwicklung über die Digitalisierung bis hin zu den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Das Symposium am Flughafen Wien wird somit die Diskussionen, die in Linz begonnen wurden, auf einer noch breiteren Ebene fortsetzen und vertiefen. Für die österreichische Luftfahrtindustrie sind solche Veranstaltungen von großer Bedeutung, um den Zusammenhalt der Branche zu stärken und eine gemeinsame Vision für die Zukunft zu entwickeln.

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