Reisebranche rätselt: Ist die Impfkarte künftig der zweite Reisepass?

Corona-Impfstoff
Corona-Impfstoff "Sputnik V" (Foto: Russian Direct Investment Fund).

Reisebranche rätselt: Ist die Impfkarte künftig der zweite Reisepass?

Corona-Impfstoff "Sputnik V" (Foto: Russian Direct Investment Fund).
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Mit der Frage wie das Reisen nach der flächendeckenden Verfügbarkeit von Corona-Impfstoffen ablaufen wird, beschäftigt derzeit sowohl die Reisebranche als auch die Politik. Möglicherweise wird man künftig vor dem Abflug oder bei Grenzkontrollen die Impfkarte vorweisen müssen, um so Einreiseschikanen vermeiden zu können.

China machte beim G20-Gipfel einen anderen Vorschlag: Impfbescheinigungen, Gesundheitszeugnisse und gegebenenfalls auch Corona-Testergebnisse sollen in einer weltweiten Datenbank gespeichert werden und über QR-Codes bei Kontrollen vorgewiesen werden. Dem kommunistischen Land schwebt vor, dass dadurch Fastlanes bei der Einreise geschaffen werden können. Dass der chinesische Vorschlag international umgesetzt wird, ist aufgrund des hohen Misstrauens gegenüber dem Datenschutz des Regimes äußerst unwahrscheinlich.

Dennoch zeigt der Vorstoß der Chinesen, dass eine Lösung gefunden werden muss. Derzeit deutet einiges darauf hin, dass die Impfkarte und/oder eine Bescheinigung, dass man gegen Cov-Sars-2 geimpft ist, künftig eine entscheidende Rolle spielen könnte. So sagte beispielsweise Alan Joyce, CEO der Fluggesellschaft Qantas, dass man im internationalen Verkehr nur noch Passagiere befördern wird, die eine Corona-Impfung nachweisen können. Ob diese Aussage mit australischem Recht oder jenem des jeweiligen Ziel- oder Abflugsstaats in Einklang zu bringen ist, wird sich noch zeigen. Momentan wäre dies nicht möglich, da es ansonsten Diskriminierung wäre.

Doch was Diskriminierung ist und was nicht, bestimmt in erster Linie mal die Politik und später entscheiden gegebenenfalls Gerichte darüber. Das bedeutet vereinfacht gesagt, dass nun auf politischer Ebene festgelegt werden muss, ob Personen, die sich gegen das Coronavirus impfen lassen, Erleichterungen im Reiseverkehr erhalten werden oder aber gar der Nachweis einer Impfung verbindlich sein könnte. Am ehesten möglich wäre, dass die Europäische Union festlegt, dass Angehörige von Drittstatten nur dann einreisen dürfen, wenn diese geimpft sind.

Innerhalb der EU dürfte es aber sehr schwierig werden eine einheitliche Linie zu finden. Viele Staaten setzen auf Freiwilligkeit, in anderen versucht man eine Impfpflicht durchzusetzen. Da sich die Mitglieder bis heute nicht auf einheitliche Reiseregeln einigen konnten, sondern weiterhin jeder Staat seine eigene Suppe kocht, ist nicht zu erwarten, dass sich durch die Verfügbarkeit von Impfstoffen viel ändern wird.

Österreich will jedenfalls auf EU-Ebene verhandeln, denn beim Gesundheitsministerium rechnet man damit, dass manche Staaten künftig bei der Einreise einen Nachweis über eine erfolgte Corona-Impfung fordern könnte. Möglicherweise könnte es auch eine elektronische Dokumentation geben, wobei Österreich daraufsetzt, dass eine koordinierte Vorgehensweise gewählt wird. Wie so sensible Daten jedoch datenschutzkonform verarbeitet werden können, steht jedoch auf einem anderen Blatt.

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