Die Wiener Reisebusbranche erfreut sich derzeit steigender Nachfrage. Die Wirtschaftskammer Wien führt dies unter anderem auf steigende Temperaturen und die Lust etwas Neues zu entdecken zurück. Man verzeichnet nach langer Durststrecke wieder einen positiven Buchungstrend.
Dazu erklärt Wilhelm Böhm, Fachgruppenobmann der Autobus-, Luftfahrt- und Schifffahrtunternehmungen in der Wirtschaftskammer Wien: „Die Busbranche war stark von den Covid-Restriktionen betroffen. Mit den Lockerungen und dem Frühlingsbeginn legen aber auch die Buchungen wieder zu. Wir befinden uns auf gut 70 Prozent des Vorkrisenniveaus. Die meisten Buchungen gehen auf inländische Gruppen wie Senioren, Schulen oder Firmen zurück.“
Vor allem Reisen in den Süden nach Slowenien, Kroatien oder Italien sind beliebt. Aber auch der Westen Wiens, von der Wachau über Deutschland bis nach Frankreich ist sehr gefragt. Im Incoming-Bereich, also besonders bei Übersee-Touristen und Kongressen, soll es noch viel Luft nach oben geben. „Bei den Sightseeing-Touren sind momentan europäische Gäste vorherrschend. Touristen aus den wichtigen Märkten USA und Asien fehlen noch. Gleiches gilt auch für den ausbleibenden Kongresstourismus, den wir noch spüren. Mit wachsendem Städtetourismus erwarten wir aber auch hier wieder Verbesserung“, so Böhm.
Die Wirtschaftskammer Wien fordert angesichts der hohen Dieselkosten Entlastung für die Busunternehmer. Normalerweise würden diese rund 20 Prozent der Gesamtkosten für Treibstoffe ausgeben. „Mittlerweile sind es aber schon 30 Prozent. Wir warten immer noch auf Entlastungen, die auch wirklich in der Branche ankommen, beispielsweise eine Senkung der Mineralölsteuer. Dann können wir auch unsere ursprünglichen Kalkulationen beibehalten“, erklärt Böhm.