Reportage: Malta Air erstmals mit Boeing 737 Max 200 in Luqa

Boeing 737 Max 200 (Foto: Jan Gruber).
Boeing 737 Max 200 (Foto: Jan Gruber).

Reportage: Malta Air erstmals mit Boeing 737 Max 200 in Luqa

Boeing 737 Max 200 (Foto: Jan Gruber).
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Am Dienstag landete erstmals eine Boeing 737 Max 200 in den Farben von Malta Air auf dem Flughafen Luqa. Die 9H-VUC wurde von Dublin auf den maltesischen Flughafen überstellt und dort von Firmenchef David O’Brien und Verkehrsminister Ian Borg begrüßt.

Während dem Ferry-Flug befand sich Flugkapitän Charles Pace, Direktor der Zivilluftfahrtbehörde von Malta an Bord. Dieser hob hervor, dass seiner Ansicht nach dieser Maschinentyp absolut sicher ist und das wohl am intensivsten geprüfte Muster überhaupt ist. In seiner Rede ging er auch auf dem Umstand ein, dass sich immer mehr Fluggesellschaft in Malta ansiedeln. Beispielsweise unterhält die Ryanair Group mit Malta Air und Lauda Europe gleich zwei Ableger vor Ort. Aber auch andere Fluggesellschaften, darunter Corendon, Freebird, Smartlynx und in Kürze auch Titan Airways haben operative Tochtergesellschaften mit Sitz auf den maltesischen Inseln. Jede neue Airline würde zusätzliche Arbeitsplätze in Malta generieren. Hintergrund ist, dass auch wenn Luqa gar nicht angeflogen wird, aus regulatorischen Gründen gewisse sicherheitsrelevante Jobs am offiziellen Firmensitz versehen werden müssen. So haben Malta Air und Lauda Europe gemeinsam rund 50 Büromitarbeiter in Pieta. Insgesamt beschäftigt Malta Air in ganz Europa rund 3.500 Personen, wobei die ganz überwiegende Mehrheit fliegendes Personal ist.

Firmenchef David O’Brien betonte, dass man an der Basis Luqa aufgrund der Corona-Pandemie keinen Personalabbau vornehmen musste. Man habe sich mit der zuständigen Gewerkschaft auf eine Lösung, die von beiden Seiten getragen wird, geeinigt. In diesem Zusammenhang kritisierte er die Staatshilfen für Air France-KLM und Lufthansa heftig. “Lufthansa bekommt mehrere Milliarden Euro vom deutschen Staat und baut dennoch tausende Mitarbeiter ab. Da geht meiner Meinung nach etwas gehörig schief”, so O’Brien. “Die Inselstaaten sollten aufpassen was Frankreich und Deutschland hinsichtlich Kurzstreckenflügen und Mindestpreisen durchsetzen wollen. Das kann gerade für Inselstaaten, die eben nicht auf dem Landweg mit dem Festland oder Nachbarinseln verbunden werden können, gravierende Auswirkungen haben”.

Konzernairlines müssen intern um neue Flugzeuge konkurrieren

Die Ryanair Group hat insgesamt 210 Boeing 737 Max 200 bestellt. Laut David O’Brien müssen die Flugbetriebe um die Zuteilung der Maschinen konkurrieren. Derzeit wäre es so, dass Malta Air den Löwenanteil bekommen wird. Allerdings werden nicht alle Maschinen die eigene Livery des Carriers tragen. Die überwiegende Mehrheit wird in den Ryanair-Farben unterwegs sein. Selbiges gelte auch für die polnische Konzernschwester Buzz.

Bezüglich Lauda Europe betonte David O’Brien, dass es seine Aufgabe ist, dass die Flotte mit Airbus-Maschinen erneuert wird. Damit deutete er an, dass die Chancen, dass Lauda doch mit A320neo fliegen wird, gestiegen sind. Vor einigen Monaten hieß es zunächst, dass auf Boeing 737 Max 200 umgestellt wird, jedoch dementierte O’Brien kurz darauf gegenüber Aviation Direct entsprechende Medienberichte. Er betonte, dass sich Lauda Europe konzernintern erst neue Flugzeuge verdienen müsse und man sich noch immer in intensiven Gesprächen mit Airbus befinde. Die Andeutung vom Dienstag, dass es sein Job wäre die Lauda-Flotte auf neue Airbus-Jets umzustellen, lässt jedenfalls viel Raum für Spekulation offen. Eine Zusammenlegung von Malta Air und Lauda Europe ist nicht vorgesehen.

Interessant ist auch der Umstand, dass David O’Brien am Rande der Pressekonferenz sagte, dass derzeit intensiv an einer Expansion von Malta in Richtung Süden gearbeitet wird. Damit ist Afrika gemeint und mangels OpenSkies-Abkommen wird man gezwungenermaßen unter dem AL-Code als Malta Air fliegen müssen. Ryanair UK ist bereits auf bestimmten Strecken unter eigenen Flugnummern unterwegs und bei Buzz gibt es dies ebenfalls aus regulatorischen Gründen auf gewissen Routen. Lediglich Ryanair DAC und Lauda Europe fliegen derzeit fast immer unter FR-Flugnummern. Hinsichtlich möglicher Ziele auf dem afrikanischen Kontinent gab O’Brien keine näheren Details preis.

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