Der Ground-Handling-Anbieter Swissport wurde im Vergabeverfahren für eine Lizenz am Flughafen Rom-Fiumicino ausgeschlossen. Der Konzern will die Entscheidung juristisch anfechten, denn man ist der Ansicht, dass man alle Voraussetzungen erfüllen würde.
Es geht um die Lizenz, die erforderlich ist, um in den nächsten sieben Jahren in Rom-Fiumicino ihre Ground-Handling-Dienstleistungen anbieten dürfen. Aviapartner Italia, Aviation Service und Airport Handling sollen bereits den Zuschlag bekommen haben. Swissport hingegen wurde nicht berücksichtigt.
Die Angelegenheit ist insofern pikant, weil rund 2.300 ehemalige Alitalia-Beschäftigte in dieser Gesellschaft arbeiten. Swissport hatte sich in einer Ausschreibung durchgesetzt und die einstige Ground-Handling-Sparte von Alitalia aus der Insolvenzmasse herausgekauft. Nun droht dem Konzern aber der Zwangsabzug aus Rom-Fiumicino. Dies will man verhindern, denn die so genannte Rangliste, die zur Vergabe geführt hat, soll juristisch angefochten werden.
„Wir sind bestürzt über die von Aeroporti di Roma bekannt gegebene vorläufige Rangliste der Abfertigungsausschreibung, die unser Unternehmen von der Liste der drei Abfertiger ausschliesst, die für die Erbringung von Vorfelddiensten am Flughafen Rom Fiumicino qualifiziert sind. Wir warten natürlich auf die endgültige Bestätigung der Ergebnisse nach der Überprüfung der von den anderen Wettbewerbern angemeldeten Anforderungen. Auf jeden Fall hat Swissport ihre Anwälte bereits angewiesen, die Rangliste unverzüglich anzufechten und die Aussetzung des Zuschlags zu beantragen. Bereits bei der ersten Durchsicht der Ausschreibungsunterlagen sind die Mängel des Verfahrens und die fehlerhafte Vergabe der Punkte zum Nachteil unseres Unternehmens offensichtlich“, so Swissport in einer Mitteilung.
Italien-Chefin Marina Bottelli dazu: „Swissport wird die Rangliste und die Vergabe anfechten, falls sie bestätigt wird, und ist entschlossen, rechtliche Schritte einzuleiten, um ihre eigenen Interessen und die Interessen der mehr als 2.300 ehemaligen Alitalia-Mitarbeiter zu schützen“.
Erst im Sommer 2022 konnte man die Ground-Handling-Aktivitäten der insolventen Alitalia übernehmen. Eigenen Angaben nach zählen etwa die Hälfte der Airlines, die Rom-Fiumicino ansteuern, zu den Kunden. Man ist auch in Mailand-Linate aktiv, denn auch dort hat man ehemalige Alitalia-Bereiche übernommen.