Rostec muss Serienfertigung der MS-21 erneut verschieben

Irkut MS-21 (Foto: UAC Irkut).
Irkut MS-21 (Foto: UAC Irkut).

Rostec muss Serienfertigung der MS-21 erneut verschieben

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Eigentlich sollte die Irkut MS-21 schon längst im aktiven Liniendienst stehen, jedoch befindet sich das Projekt um mehrere Jahre hinter dem ursprünglichen Zeitplan. Nun kommt es abermals zu einer Verzögerung, denn Rostec-Manager Sergej Tschemesow geht nicht davon aus, dass die Serienproduktion vor 2025 oder 2026 aufgenommen werden kann.

Die MS-21 ist ein wichtiger Bestandteil der russischen Luftfahrtstrategie, denn das Muster soll dazu beitragen, dass man sich von westlichen Maschinentypen unabhängig macht. Auf dem internationalen Markt fand dieses Flugzeug ebenso wie der Sukhoi Superjet keinen nennenswerten Anklang. Somit stammen die meisten Vorbestellungen von russischen Airlines bzw. lokalen Leasinggebern. Teilweise befinden sich die Lessoren indirekt im Staatseigentum.

Das MS-21-Projekt ist bereits jetzt davon geprägt, dass man sich um mehrere Jahre hinter dem ursprünglichen Zeitplan befindet. Nun berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf Rostec-Manager Sergej Tschemesow, dass die Serienproduktion nicht im laufenden Jahr, sondern frühestens 2025 oder 2026 aufgenommen werden kann. Damit tritt neuerlich eine Verzögerung ein.

Der staatliche Aeroflot-Konzern sollte eigentlich im Jahr 2022 die erste MS-21 übernehmen. Dazu ist es bislang nicht gekommen. Im Nachgang des kriegerischen Überfalls gegen die Ukraine stand man vor dem Problem, dass man an zahlreiche aus dem Ausland zugekaufte Komponenten aufgrund der Sanktionen nicht mehr gekommen ist. Zuletzt hieß es, dass in diesem Jahr die Massenproduktion aufgenommen werden soll und Aeroflot noch heuer sechs Exemplare ausgeliefert bekommen soll.

Im Jahr 2021 hat die MS-21-300 die Musterzulassung seitens der Zivilluftfahrtbehörde der Russischen Föderation erhalten. Damals war vorgesehen, dass die ersten Maschinen mit Triebwerken von Pratt & Whitney ausgestattet werden sollen. Diese kann man aufgrund der Sanktionen nicht mehr beziehen. Der ursprüngliche Zeitplan sah vor, dass zu einem späteren Zeitpunkt auch PD-14-Triebwerke aus russischer Produktion als Option angeboten werden sollen. Dies ist nun die einzige Variante, die bestellt werden kann. Allerdings happert es auch hier im Bereich der Serienproduktion, so dass das Projekt erheblich in Verzug ist.

Rostec behauptet, dass man mit der Endmontage einzelner MS-21 begonnen haben will. Diese sollen sich in unterschiedlichen Stadien befinden. Einzelne Exemplare wurden bereits zuvor als Prototypen hergestellt, denn man hat diese auch für die Zertifizierung durch die russische Zivilluftfahrtbehörde benötigt. Russische Medien schreiben, dass derzeit 18 MS-21 in Endmontage sein sollen, jedoch wird nicht darüber berichtet aus welchen Gründen diese bis dato nicht fertiggestellt werden konnten. Es kann durchaus vermutet werden, dass essentiell wichtige Komponenten fehlen. Rostec hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, dass bis zum Jahr 2029 etwa 72 Irkut MS-21 endmontiert und ausgeliefert werden. Aus heutiger Sicht sehr „sportlich“; denn bis dato hat man kein einziges Exemplar an einen Kunden ausgeliefert und offenbar wird dies auch bis 2025 oder 2026 so bleiben.

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