Bis Jahresende 2021 nutzten 5,32 Millionen Fluggäste den Hamburger Flughafen, das sind 69 Prozent weniger als 2019. Auch wenn die Verkehrsbilanz im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr ein starkes Minus aufweist, so ist die Entwicklung gegenüber dem Vorjahr positiv.
Nach Monaten des Stillstands zeigte sich ab Sommer 2021 eine erste Erholung am Hamburger Flughafen. Die Verkehrszahlen stiegen sukzessive und erreichten in den Herbstferien ihren Höhepunkt. Aber von Normalität ist der Luftverkehr noch weit entfernt: Mit Beginn der vierten Coronawelle verringerten sich die Passagierzahlen erneut und sorgten für eine Verkehrsbilanz 2021 von rund 5,32 Millionen Passagieren am Hamburg Airport, die damit unter den Erwartungen liegt. Im Vergleich zu 2020, das ebenfalls von den Corona-Auswirkungen betroffen gewesen war, stiegen die Passagierzahlen leicht um 17 Prozent. Mit rund 69.500 Starts und Landungen hat sich die Gesamtzahl der Flugbewegungen 2021 um rund 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erhöht (2020: ca. 66.300 Starts und Landungen; 2019: ca. 155.200 Starts und Landungen).
Trotz der positiven Entwicklung bleibt die Verkehrsbilanz insgesamt hinter den Erwartungen: Zu Jahresanfang hatte der Hamburger Flughafen noch mit 8,5 Millionen Fluggästen geplant. Im ersten Halbjahr musste die Prognose schrittweise gesenkt werden, da sich die Nachfrage aufgrund der pandemiebedingten Reisebeschränkungen nur schleppend erholte. Im Sommer zeigte sich dann der ersehnte Aufschwung, und die Verkehrszahlen stiegen stetig. Auch die positiven Signale seitens der Airlines mehrten sich: Die A380 kehrte zurück, die Kapazitäten wurden erhöht. Im Herbst erreichte der Trend seinen Höhepunkt: Allein im Oktober verzeichnete der Hamburger Flughafen 953.000 Passagiere – das ist fast ein Fünftel aller Fluggäste in 2021.
Positives Signal: Luftfracht-Zahlen fast auf Vorkrisenniveau
Während sich die Passagierzahlen nur schrittweise erholen, erreichte die Luftfracht fast Vorkrisenniveau: Trotz weniger Passagiermaschinen konnten 2021 insgesamt 21.800 Tonnen Luftfracht umgeschlagen werden, das sind nur 20 Prozent weniger als 2019 und 118 Prozent mehr als im Vorjahr (2020: 9.992 Tonnen). Im Monat November wurde das 2019er-Niveau sogar erreicht. In Hamburg landeten während der Corona-Krise regelmäßig reine Frachtmaschinen, die unter anderem Schutz- und Hygienegüter, aber auch Mode- und Technikwaren transportierten. Seit 2020 konnte die geflogene Luftfracht mehr als verdoppelt werden. Im Vergleich zu anderen deutschen Flughäfen wird ab Hamburg Airport ein Großteil der Luftfracht per LKW von und zu anderen Airports transportiert, wo die Güter auf die Flugzeuge verladen bzw. entladen werden.
Ausblick 2022: Beschleunigte Erholung ab Ostern erhofft
Belastbare Prognosen für das Jahr 2022 seien in der derzeitigen Lage noch immer schwierig, so der Flughafen. „Nach ersten Rückmeldungen aus der Branche gehen wir aber davon aus, dass wir 2022 bis zu 60 Prozent des Verkehrsaufkommens von 2019 erreichen werden“, so Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburg Airport. Die Hoffnung ruht auf einer beschleunigten Verkehrserholung ab Ostern, so dass im neuen Jahr rund 11 Millionen Passagiere erreicht werden könnten. Dies entspräche rund doppelt so vielen Fluggästen wie im letzten Jahr, das noch sehr stark von Reiserestriktionen betroffen war. Inwieweit die Prognose eintritt, hänge von der Entwicklung des Pandemie-Geschehens und den damit verbundenen Einschränkungen ab. Daher sei erneut eine vorsichtige Planung notwendig.