Russische Fluggesellschaften wollen ihre Zahlungen an ausländische Leasinggeber künftig in Rubel leisten. Dazu haben zehn Airlines so genannte C-Konten eröffnet. Ein Dekret von Wladimir Putin sieht vor, dass Schulden gegenüber Unternehmen „unfreundlicher Staaten“ über derartige Konten in Rubel zu leisten sind.
Laut einem Bericht der Wirtschaftszeitung Wedomosti haben sich Aeroflot, Pobeda, Rossiya, S7 Airlines, Smartavia, Alrosa, Aurora, Polar Airlines, Yakutia Airlines und Yamal Airlines bereits für die C-Konten entschieden. Bei iFly Airlines, Izhavia, NordStar, Ural Airlines und Rusline sollen die Vorbereitungen laufen.
Die Carrier S7 Airlines, Aeroflot und Smartavia haben bestätigt, dass man unter Referenz auf den Erlass vom 5. März 2022 derartige Sonderkonten eingerichtet hat. Auf diese werden die Leasingraten in russischen Rubel überwiesen. An die Eigentümer der Flugzeuge ist bislang kein Geld geflossen und das soll einen obskuren Grund haben: Die russische Regierung will, dass zunächst die hinterlegten Kautionen „aufgebraucht“ werden. Je nach Leasinggeber muss eine Sicherheitsleistung in der Höhe von drei bis acht Monaten hinterlegt werden. Alternativ werden auch Bankgarantien akzeptiert.
Eigentlich ist in den Verträgen nicht vorgesehen, dass die Kaution „aufgebraucht“ wird. Dennoch wird dies seitens russischer Fluggesellschaften genau so praktiziert. Künftig sollen sich die Lessoren die Zahlungen in Rubel von den C-Konten „abholen“ können. Über diese waltet die russische Regierung, so dass die Eigentümer der Flugzeuge mehr oder weniger vom Godwill abhängig sind.
Für westliche Lessoren ist das aber ein Problem, denn westliche Sanktionen untersagen Geschäftsbeziehungen mit russischen Fluggesellschaften. Die russische Regierung ist der Ansicht, dass man auf den so genannten C-Konten das Geld „treuhänderisch“ verwalten werde bis die Leasinggeber dieses abholen werden.