Sukhoi Su-35 (Foto: Oleg Belyakov).
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Russischer Kampfjet verletzt estnischen Luftraum – Tallinn protestiert

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Ein Zwischenfall über der Ostsee sorgt für Spannungen zwischen Estland und Rußland. Nach Angaben der estnischen Armee hat ein russisches Militärflugzeug des Typs Suchoi Su-35 am Abend des 13. Mai 2025 den Luftraum des baltischen EU- und Nato-Landes verletzt.

Der Kampfjet sei nahe der Halbinsel Juminda im Norden Estlands unerlaubt in den estnischen Luftraum eingedrungen und habe sich dort kurzzeitig aufgehalten, teilte das estnische Militär mit. Als Reaktion auf diesen Vorfall bestellte das estnische Außenministerium in Tallinn den Geschäftsträger der russischen Botschaft ein und überreichte eine formelle diplomatische Note. Außenminister Margus Tsahkna äußerte sich besorgt und nannte den Vorfall „sehr ernsthaft und bedauerlich“, der in keiner Weise hinnehmbar sei.

Details des Vorfalls: Kurze Verletzung, keine Kommunikation

Nach Angaben der estnischen Armee handelte es sich um die erste Luftraumverletzung durch Rußland in diesem Jahr. Die Dauer des Eindringens betrug weniger als eine Minute. Brisant ist, daß der russische Kampfjet vor dem Überflug keinen Flugplan übermittelt hatte, seine elektronische Kennung (Transponder) ausgeschaltet war und auch keinen Funkkontakt mit der estnischen Flugsicherung aufnahm. Dieses Vorgehen verstärkt die Besorgnis über die Absichten hinter dem Flug.

Solche Zwischenfälle sind in der Ostseeregion nicht völlig neu. In der Vergangenheit kam es wiederholt zu ähnlichen Vorfällen, bei denen russische Militärflugzeuge den Luftraum von Nato-Staaten im Ostseeraum verletzten oder sich ihnen in internationalem Luftraum auf unprofessionelle Weise näherten. Diese Aktionen werden von den betroffenen Nato-Mitgliedern in der Regel scharf verurteilt und führen zu diplomatischen Protesten. Die Nato verstärkte nach der russischen Annexion der Krim im Jahr 2014 ihre militärische Präsenz in den baltischen Staaten und in Polen, um die Sicherheit ihrer Mitgliedsländer in der Region zu gewährleisten. Dazu gehören auch verstärkte Luftraumüberwachungsmissionen (Air Policing).

Diplomatischer Protest aus Tallinn – Besorgnis in der Nato-Region

Die Reaktion Estlands auf die jüngste Luftraumverletzung fiel prompt und deutlich aus. Die Einbestellung des russischen Geschäftsträgers und die Überreichung einer diplomatischen Note unterstreichen die Entschlossenheit Tallinns, solche Vorfälle nicht zu tolerieren. Außenminister Tsahkna betonte die Schwere des Vorfalls. Es ist zu erwarten, daß dieser Vorfall auch innerhalb der Nato Beachtung finden wird, da er die angespannte Sicherheitslage in der Ostseeregion erneut in den Fokus rückt. Die baltischen Staaten, die eine lange Grenze mit Rußland teilen und in der Vergangenheit unter sowjetischer Herrschaft standen, reagieren besonders sensibel auf militärische Aktivitäten Rußlands in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft.

Die nun erfolgte Luftraumverletzung könnte die ohnehin schon schwierigen Beziehungen zwischen Rußland und den Nato-Staaten weiter belasten. Während Rußland seine militärischen Aktivitäten in der Ostseeregion in den vergangenen Jahren verstärkt hat, betonen die Nato-Mitglieder ihre Entschlossenheit, ihr Territorium und ihren Luftraum zu schützen. Der aktuelle Vorfall unterstreicht die Bedeutung der fortgesetzten Wachsamkeit und der militärischen Präsenz der Nato in der Ostseeregion. Es bleibt abzuwarten, wie Rußland auf den diplomatischen Protest Estlands reagieren wird und ob dieser Vorfall Auswirkungen auf die zukünftige militärische Aktivität in der Region haben wird.

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