Mit Hilfe durchaus hoher Subventionen versucht die Regierung der Russischen Föderation den Einsatz von Maschinen, die im Inland gebaut wurden, schmackhaft zu machen. Ein besonderes Augenmerk hat die Staatsführung auf den Sukhoi SSJ-100 gelegt. Das Programm scheint nun erste Früchte zu tragen.
Der Staatskonzern Rostec, dem auch die United Aircraft Corporation unterstellt ist, teilte am Donnerstag mit, dass insgesamt 58 Superjets an vier russische Airlines verkauft wurden. Derzeit findet in der Nähe von Moskau die Luftfahrtmesse MAKS statt, so dass davon auszugehen ist, dass man die Bekanntgabe der Deals aus Prestigegründen zurückgehalten hatte.
Die Aeroflot-Konzernschwester Rossija soll künftig zum SSJ-Kompetenzzentrum innerhalb der Firmengruppe werden. Daher stockte man eine bestehende Order um 15 Exemplare auf. Unter Berücksichtigung des Umstands, dass innerhalb des Konzerns sämtliche Sukhoi Superjets zu Rossija verschoben werden, bedeutet dies eine Zielflotte von insgesamt 149 Exemplaren. Damit wird der Carrier zum mit großem Abstand weltgrößten Operator des russischen Regionaljets.
Red Wings entschied sich für 15 weitere SSJ-100 und Azimuth will ebenfalls 14 weitere Exemplare haben. Allerdings orderte die zuletzt genannte Fluggesellschaft auch sechs Airbus A220-300. Aurora will sich ebenfalls acht Superjets zulegen. Gleichzeitig prüft man auch die MS-21.
Das Ziel der russischen Regierung ist es, dass ältere – noch aus Sowjetzeiten stammende – Muster endgültig vom Himmel verschwinden und gleichzeitig innerhalb der Russischen Föderation fast ausschließlich mit Maschinen aus heimischer Produktion geflogen wird. Um das Ziel erreichen zu können schüttet man üppige Subventionen aus. Insbesondere der SSJ-100 und die MS-21 sollen den Carriern schmackhaft gemacht werden. Es handelt sich um ein Prestigeprojekt von Präsident Putin, der damit den Domestic-Markt unabhängig vom Ausland machen will. Auch hofft man darauf, dass man möglichst viele Maschinen international absetzen kann und die russischen Airlines quasi als Werbeträger, aber auch als Kompetenzvermittler fungieren können.