Die ASA (Advertising Standards Authority), eine Organisation der britischen Werbebranche, verbietet der Fluggesellschaft nun, die umstrittene „Jab and Go“ – Anzeige erneut zu verwenden.
Das ging wohl nach hinten los: Der Low-Coster Ryanair hat zuletzt mit dem Werbeslogan „Jab and Go“ – übersetzt „Stechen und los“ – für Aufsehen gesorgt. Damit sollten potenzielle Kunden dazu ermutigt werden, sich bereits jetzt um ihren Urlaub im kommenden Frühjahr zu kümmern. Schließlich würde der Impfstoff bald für alle Teile der Gesellschaft verfügbar sein. Doch damit würde die Fluglinie den Menschen suggerieren, dass Reisen in Zukunft nur nach erfolgter Impfung möglich sei. Das würde rein faktisch nicht stimmen, so die nichtstaatliche Organisation. Diese mögliche Fehlinterpretation habe das Unternehmen billigend in Kauf genommen. Dafür müssen jetzt die Konsequenzen getragen werden.
Und das tut Ryanair auch: Obwohl „die Entscheidung der ASA sachlich ungerechtfertigt“ sei, werde man diese akzeptieren und die Werbekampagne künftig aussetzen, heißt es auf der Plattform Simple Flying. Ein Sprecher des Flugunternehmens versichert zudem, dass auch in Zukunft keine Impfung notwendig sein wird, um mit Ryanair zu fliegen. Mit dem Slogan freue man sich lediglich darüber, dass es endlich einen Impfstoff gebe. Auf Twitter werfen einige Nutzer dem Unternehmen vor, Profit aus der Pandemie schlagen zu wollen und dabei die dramatische Lage zu verleugnen. „Das ist vermutlich die entsetzlichste Werbung, die ich je gesehen habe“, schreibt ein Twitter-Nutzer. Eine Frau ist ähnlich schockiert: „Ryanairs neuer Spruch für 2021 ist „Stechen und los“ – wie ekelhaft ist das denn?“.