Die Ryanair Group kündigt an, dass das für September und Oktober geplante Flugangebot um 20 Prozent gekürzt wird. In den letzten Tagen habe man einen signifikanten Rückgang bei Neubuchungen verzeichnet. Diesen führt man auf neuerliche Reisebeschränkungen bzw. Quarantänebestimmungen verschiedener EU-Staaten zurück.
Eigentlich wollte Ryanair das Angebot im August wieder auf 60 Prozent des Vorjahreswerts hochfahren, doch nun folgt ein Schritt in die andere Richtung. Von der Reduktion sind insbesondere Flüge in Spanien, Frankreich und Schweden betroffen. Auch im Heimatland Irland nimmt man Kürzungen vor. Laut Ryanair kaufen derzeit insbesondere Geschäftsreisende weniger Flugscheine, doch auch Privatreisende planen eher kurzfristig. Die Nachfrage für die Monate September und Oktober wäre demnach wesentlich niedriger als gedacht.
Verschiedene EU-Staaten, darunter auch Irland, führten wieder Quarantänemaßnahmen ein. Dies hat zur Folge, dass insbesondere private Reisen eher nicht unternommen werden. Manche Länder, darunter Österreich, machen alternativ die Vorlage eines negativen PCR-Tests zur Einreisebedingung. Die Kosten dafür sind selbst zu tragen, was sich ebenfalls negativ auf die Nachfrage bei sämtlichen Fluggesellschaften auswirkt. Ryanair sieht das Modell, das derzeit in Deutschland und Italien praktiziert wird als einzigen Weg, um Luftfahrt und Tourismus am Leben erhalten zu können. Die Bundesrepublik Deutschland bietet allen Einreisenden kostenfreie Coronatests an, wobei jene, die aus Risikogebieten kommen an diesen verpflichtend teilnehmen müssen.
Welche Auswirkungen die Entscheidung von Ryanair auf die österreichische Tochter Lauda haben wird, ist unklar. Geschäftsführer Andreas Gruber beantwortete eine genausowenig wie Fragen zur laut Gerüchten angespannten Finanzsituation des Unternehmens. Auch zu seiner persönlichen Zukunft – er scheint bei der neuen Lauda Europe Ltd. im Gegensatz zu seinem Co-Geschäftsführer David O’Brien nicht als Geschäftsführer auf – sagte er nichts.