Ryanair macht Basis Frankfurt am Main dicht

Ryanair in London-Stansted (Foto: Jan Gruber).
Ryanair in London-Stansted (Foto: Jan Gruber).

Ryanair macht Basis Frankfurt am Main dicht

Ryanair in London-Stansted (Foto: Jan Gruber).
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Ryanair macht die erst vor einigen Jahren eröffnete Basis Frankfurt am Main zum 31. März 2022 wieder dicht. Die fünf vor Ort stationierten Flugzeuge werden abgezogen. Der Billigflieger wirft Airportbetreiber Fraport vor, dass dieser die Gebühren erhöhen würde.

Ryanair und Wizz Air wurden vor einiger Zeit mit Incentives nach Frankfurt am Main gelockt. Das passte Platzhirsch Lufthansa so ganz und gar nicht in den Kram, den man machte nicht nur öffentlich Stimmung gegen die Mitbewerber, sondern versuchte das Incentive-Programm auch juristisch zu bekämpfen. Letztlich stellten sich beide Billigflieger als wenig nachhaltig heraus, denn beide haben sich nach recht kurzer Zeit wieder verabschiedet.

Mit dem Terminal 3 errichtet die Fraport AG eine Abfertigungshalle, die explizit für Billigflieger gedacht war. Es bleibt daher abzuwarten, ob es beispielsweise bei Ryanair und/oder Wizz Air zu einem späteren Zeitpunkt zu einem Umdenken kommen wird. Kurzfristig werden die Iren jedenfalls die Station Frankfurt am Main aufgeben.

In einer Aussendung schreibt Ryanair unter anderem, dass die Flughafengebühren an Deutschlands größtem AIrport “nicht mehr wettbewerbsfähig” sein sollen. Man unterstellt der deutschen Bundesregierung, dass diese beispielsweise Lufthansa protegieren würden, “anstatt diskriminierungsfreie Verkehrsrückgewinnungsprogramme einzuführen, die allen Fluggesellschaften offenstehen”. Die in Frankfurt vorgehaltenen Flugzeuge sollen künftig ab anderen Airports eingesetzt werden.

Das Personal, das bei der Tochtergesellschaft Malta Air beschäftigt ist, steht nun vor der Wahl an eine andere Basis zu wechseln. Wenn man das nicht möchte oder kann, droht die Kündigung. Bereits verkaufte Flugtickets sollen in den nächsten Tagen rückerstattet werden, so Ryanair in einer Aussendung.

“Wir sind enttäuscht, dass wir die Schließung unserer Basis in Frankfurt am Main für Ende März 2022 ankündigen müssen, aber wir haben keine Alternative auf die Entscheidung des Flughafens, die Flughafengebühren zu erhöhen, trotz des Einbruchs des Verkehrsaufkommens und der Flugpreise aufgrund der Covid-19-Pandemie, zu reagieren. Während Ryanair weiterhin in deutsche Flughäfen investiert, die die Notwendigkeit verstehen, die Flughafengebühren zu senken, um das Verkehrsaufkommen wieder zu steigern, wurde der Wettbewerb auf dem deutschen Markt durch die staatlichen Beihilfen in Höhe von 9 Mrd. EUR, die in die Lufthansa gepumpt wurden, die ihre Flotte, Verbindungen und Arbeitsplätze weiter abbaut, massiv verzerrt. Effiziente Betriebsabläufe und wettbewerbsfähige Flughafengebühren bilden die Grundlage, auf der Ryanair ein langfristiges Verkehrswachstum und eine bessere Anbindung von Flughäfen und Regionen erreichen kann. Dies ist in Frankfurt nicht möglich, nachdem die deutsche Regierung beschlossen hat, die Fluggaststeuern zu erhöhen und der Flughafen beschlossen hat, seine bereits hohen und nicht wettbewerbsfähigen Gebühren zu erhöhen”, so Jason McGuiness, Director of Commercial bei Ryanair.

1 Comment

  • YankeeZulu1 , 7. Januar 2022 @ 13:19

    MoL´s Sprüche sind hinreichend bekannt. Dass Ryanair beim ersten besten Anlass sich zurückziehen würde, sollte jedem klar gewesen sein. Ob und wie bzw wann man das neue Terminal füllen kann, weiß derzeit niemand, nötig war´s nicht nachträglich betrachtet… Aber hinterher ist man immer schlauer. Außer MoL, der ist´s vorher, und „pisst jedem ans Bein“, wenn´s ihm passt.
    Als Problem für Fraport sehe ich die Verärgerung bei LH, hat doch LH ursächlich mt geholfen, FRA groß werden zu lassen. Einen gestandenen Platzhirsch zu verärgern, ist nie gut, besonders in der Art wie geschehen.

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    MoL´s Sprüche sind hinreichend bekannt. Dass Ryanair beim ersten besten Anlass sich zurückziehen würde, sollte jedem klar gewesen sein. Ob und wie bzw wann man das neue Terminal füllen kann, weiß derzeit niemand, nötig war´s nicht nachträglich betrachtet… Aber hinterher ist man immer schlauer. Außer MoL, der ist´s vorher, und „pisst jedem ans Bein“, wenn´s ihm passt.
    Als Problem für Fraport sehe ich die Verärgerung bei LH, hat doch LH ursächlich mt geholfen, FRA groß werden zu lassen. Einen gestandenen Platzhirsch zu verärgern, ist nie gut, besonders in der Art wie geschehen.

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