Auf die deutschen Regionalflughäfen Frankfurt-Hahn und Weeze könnten harte Zeiten zukommen, denn Hauptkunde Ryanair stellt die Schließung der Bases in Aussicht. Auch Berlin-Tegel wackelt, wie aus einem internen Rundschreiben hervorgeht.
Hintergrund ist, dass die gewerkschaftlich vertretenen Piloten den neuen Malta-Air-Tarifvertrag mehrheitlich abgelehnt haben. Nun will Konzernmutter Ryanair – analog dem Vorbild Lauda in Stuttgart – Konsequenzen ziehen. Die Schließung von Frankfurt-Hahn per 1. November 2020 wurde bereits verkündet. Weeze und Berlin-Tegel könnten laut dem Anschreiben an die Mitarbeiter ebenfalls aufgelassen werden.
In Köln/Bonn, Berlin-Schönefeld und Frankfurt am Main soll es nach Angaben des Unternehmens einen Personalüberhang geben. Diesen werde man noch vor dem Winterflugplan abbauen, so dass mit vielen Kündigungen zu rechnen ist. Auch in Memmingen und Karlsruhe/Baden-Baden wird es zum Abbau von Malta-Air-Personal kommen.
Sollte die Ryanair Group keinen anderen Konzerncarrier, beispielsweise Lauda oder Buzz, in Weeze und Frankfurt-Hahn stationieren und darüber hinaus auch die Strecken nicht von anderen Airports aus bedienen, so hätte dies für die beiden defizitären Regionalflughäfen erhebliche Nachteile, denn an beiden Airports ist die Ryanair Group der Hauptkunde.