Ryanair wirft OTAs “Piraterie” und “Betrügereien” vor

Boeing 737-800 Heckflosse (Foto: Jan Gruber).
Boeing 737-800 Heckflosse (Foto: Jan Gruber).

Ryanair wirft OTAs “Piraterie” und “Betrügereien” vor

Boeing 737-800 Heckflosse (Foto: Jan Gruber).
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Die Billigfluggesellschaft Ryanair geht seit vielen Jahren gegen so genannte Online-Travel-Agents gerichtlich vor. Der Erfolg auf dem Rechtsweg ist unterschiedlich. Nun wirft der Carrier vor, dass manche OTAs bis zu 344 Prozent auf die Preise des Lowcosters aufschlagen würden.

Mittlerweile kann es für Ryanair-Passagiere durchaus unangenehm werden, wenn diese über einen so genannten Online Travel Agent gebucht haben. Der Carrier zwingt punktuell zu Verifizierungen, die für Reisende mitunter kostenpflichtig sein können. Hintergrund der umstrittenen Maßnahme ist, dass viele OTAs anstatt der realen Kontaktdaten des Fluggastes automatisch generierte eingeben, über die der Carrier den Passagier nicht erreichen kann.

Nun legt Ryanair nochmals nach und spricht in einer Medienaussendung gar von „Piraterie“ und „Betrügereien“. Konkret geht es darum, dass viele OTAs eigene Zuschläge wie Bearbeitungsgebühren erheben. Dazu kommt, dass oftmals Aufschläge auf Ryanair-Leistungen wie Sitzplatzreservierungen verlangt werden.

„Unsere November-Erhebung deckt weiterhin den Betrug und die überhöhten Gebühren dieser OTA-Piraten auf. Nicht nur, dass sie in einem Akt digitaler Piraterie unrechtmäßig die Website von Ryanair auslesen, sondern sie nutzen diese unrechtmäßig erlangten Informationen auch, um ahnungslose Verbraucher mit Gebühren für Dienstleistungen zu betrügen, die von Ryanair kostenlos angeboten werden, oder sie stellen den Kunden massiv überhöhte Gebühren für Ryanair-Zusatzleistungen in Rechnung, wobei sie häufig das Drei- oder Vierfache des Ryanair-Preises von den ahnungslosen Verbrauchern verlangen. Ryanair setzt ihre Kampagne gegen diese Online-Reisebüros fort und fordert die Regierungen und Verbraucherschutzbehörden weiterhin auf, Maßnahmen zu ergreifen, um diese Internetpiraterie und diesen eklatanten, verbraucherfeindlichen Fehlverkauf zu verhindern. Wir finden es außergewöhnlich, dass die britische Regierung, ihre Verbraucherschutzbehörden (die CMA und die CAA) oder die nutzlosen Verbrauchermagazine wie Which? diese grassierende Internetpiraterie und diesen verbraucherfeindlichen Falschverkauf weiterhin ignorieren. Ryanair wird diese betrügerischen und rechtswidrigen Praktiken weiterhin aufdecken und sich dafür einsetzen, dass diese Anbieter gesetzlich verboten werden und ihr Betrug aufhört. Es bereitet uns keine Freude, Kiwi.com in unserer Umfrage vom November als Europas größten OTA-Piraten zu bezeichnen, der ahnungslosen Verbrauchern 24,40 € für einen zugewiesenen Sitzplatz berechnet, der auf Ryanair.com nur 5,50 € kostet. Das ist eine 344%ige Überbelastung der ahnungslosen Kunden und zeigt, in welchem Ausmaß diese Reiseveranstalter nicht nur digitale Piraterie betreiben, sondern die Ergebnisse auch nutzen, um ahnungslose Verbraucher zu betrügen und überhöhte Preise zu verlangen“, erklärt Konzernchef Michael O’Leary.

Der von der Ryanair-Kritik ebenfalls betroffene OTA Kiwi.com will dies nicht auf sich sitzen lassen. Ein Sprecher erklärte auf Anfrage gegenüber Aviation.Direct: „Angesichts der zahlreichen Untersuchungen von Verbraucherorganisationen und Wettbewerbsbehörden in ganz Europa, die sich mit dem Vorgehen von Ryanair befassen, ist es nicht verwunderlich, dass Ryanair mit einer weiteren PR-Aktion versucht, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und den Ruf der Konkurrenz zu schädigen, wobei handverlesene Informationen verwendet werden, die nicht das weitaus größere Angebot an Kombinationen und Optionen widerspiegeln, das wir unseren Kunden bieten und Ryanair nicht. Diese PR-Attacke ist eine weitere Maßnahme von Ryanair, um Kunden davon abzuhalten, bei OTAs zu buchen, und kommt zu der Einführung eines unserer Meinung nach unnötig übertriebenen so genannten Überprüfungsverfahrens hinzu, das derzeit untersucht wird und das wir und viele andere in der Branche als Bestrafung von Verbrauchern ansehen, die die Freiheit haben wollen, aus allen ihnen zur Verfügung stehenden Optionen zu wählen“.

Die nachstehende Tabelle wurde von Ryanair zur Verfügung gestellt. Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass diese ausdrücklich nicht tiefergehend überprüft wurde:

OTP PRODUCT OTP PRICE RYANAIR PRICE OVERCHARGE 
KiwiAllocated Seats €24.40 €5.50 +344% 
OpodoAllocated Seats €19.99 €5.50 +263% 
 eDreamsFlight Change Fee €105 €45 +133% 
 Lastminute.com10kg Bag €39.64 €18.39 +116% 
 Kiwi.com “Processing” Fee €30 €0 – 
 Opodo“Cancellation” Fee €60 €0 – 

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Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
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