Der spanische Flughafen Ciudad Real gilt als in Beton gegossenes Negativbeispiel für den einstigen Flughafenwildwuchs in Spanien. Nun soll der „Geisterflughafen“ neues Leben in Form eines Sabena-Technics-Wartungsbetriebs bekommen.
Errichtet wurde der Airport für stolze 1,1 Milliarden Euro. Selbst an eine Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke in die 220 Kilometer entfernte Hauptstadt Madrid hat man gedacht. Allerdings wurde bereits kurz nach der Eröffnung klar, dass der Flughafen Ciudad Real überflüssig ist und vom Markt nicht angenommen wurde. Trotz des Umstands, dass man über eine 4.100 Meter lange Piste verfügt war der reguläre Flugverkehr eher die Ausnahme als der Regelfall.
Diese Diskrepanz zwischen den Erwartungen und der Realität führte zum Konkurs des Flughafens und seiner Schließung im Jahr 2012, nur drei Jahre nach seiner Eröffnung. Der Zeitpunkt seiner Eröffnung, direkt nach der katastrophalen Wirtschaftskrise in Spanien 2008, sorgte dafür, dass der internationale Flughafen Ciudad Real in ganz Spanien bald zum Synonym für die finanziellen Exzesse der Vorkrisenzeit wurde.
Das Projekt von Sabena Technics, bei dem rund 100 Flugzeuge pro Jahr in Ciudad Real gewartet werden sollen, trägt zu dieser Spezialisierung bei. In dieser Hinsicht folgt der internationale Flughafen Ciudad Real dem Beispiel anderer spanischer Flughäfen, die sich auf Industrie- und Lageraktivitäten spezialisiert haben. Es bleibt aber abzuwarten, ob die Ansiedelung des MRO-Betriebs tatsächlich umgesetzt wird oder nicht.