Sanktionen: Gehäufte Triebwerksprobleme bei S7 Airlines

Airbus A320 (Foto: Robert Spohr).
Airbus A320 (Foto: Robert Spohr).

Sanktionen: Gehäufte Triebwerksprobleme bei S7 Airlines

Airbus A320 (Foto: Robert Spohr).
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Die russische Fluggesellschaft S7 Airlines scheint derzeit verstärkt unter Triebwerksproblemen zu leiden. Auf legalem Weg kann der Carrier aufgrund der westlichen Sanktionen weder Ersatzteile noch Tauschtriebwerke beschaffen.

Laut lokalen Berichten sollen in den letzten Tagen gleich mehrere Maschinen der A320-Reihe und der Boeing 737-Familie von technischen Problemen betroffen gewesen sein. Diese haben dazu geführt, dass aufgrund von Triebwerksproblemen gleich mehrere Startvorgänge abgebrochen werden mussten. Zumeist musste im Anschluss auch der Flug komplett abgesagt werden, was dazu führte, dass die Reisepläne der Fluggäste durcheinandergewirbelt wurden.

Am 30. Jänner 2024 war auf dem Flughafen Ulan-Ude eine von S7 Airlines betriebene Boeing 737-800 betroffen. Der Startvorgang musste abgebrochen werden, da die Piloten laut lokalen Berichten eine Überlastung des linken Triebwerks festgestellt haben. Nach dem Abbruch des Beschleunigungsvorgangs kehrte der Mittelstreckenjet zur Parkposition zurück und die Fluggäste hatten die Maschine zu verlassen. Laut S7 Airlines wurden alle Reisenden auf andere Flugverbindungen umgebucht.

Auch Airbus-Jets betroffen

Die zuständige Staatsanwaltschaft Westsibirien teilte zu diesem Vorfall wie folgt mit: „Es befinden sich mehr als 170 Passagiere auf dem Flughafen, die mit einer Reservemaschine nach Moskau gebracht werden sollen. Während des Wartens auf den Abflug überwacht die Staatsanwaltschaft die Einhaltung der Passagierrechte durch das Luftfahrtunternehmen“.

Es handelt sich aber um keinen Einzelfall, denn am 29. Jänner 2024 soll ein von S7 Airlines betriebener Airbus A320 auf dem Flughafen Moskau-Domodedovo von vergleichbaren Problemen betroffen gewesen sein. Die Piloten sollen eine Meldung, dass das rechte Triebwerk ausgefallen ist, angezeigt bekommen haben. Der Kernunterschied: Dieser Vorfall ereignete sich nicht beim Start, sondern ei der Landung. Die Maschine konnte dennoch sicher auf dem zweitgrößten Airport der russischen Hauptstadt aufsetzen.

Zwei Vorfälle an einem Tag

Bereits am 27. Jänner 2024 waren gleich zwei Boeing 737-800 von technischen Problemen im Bereich der Antriebe betroffen. Es handelte sich um die Maschinen mit den Registrierungen RA-73665 und RA-73665. Diese sollen während dem Startvorgang einen Ausfall des linken bzw. rechten Triebwerks angezeigt bekommen haben. Offiziellen Angaben nach wäre jeweils ein Überdruck entstanden. Auch bei diesen beiden Vorfällen, die sich in Moskau bzw. Ulan-Ude ereignet haben, mussten die Fluggäste die Mittelstreckenjets verlassen und wurden laut S7 Airlines auf andere Flüge umgebucht.

Offiziell will sich S7 Airlines nicht zu den Kernursachen der jüngst vermehrt auftretenden Triebwerksprobleme äußern. Es gilt aber als höchstwahrscheinlich, dass ein konkreter Zusammenhang mit den westlichen Sanktionen bestehen dürfte, denn auf legalem Weg darf der Carrier keine Ersatzteile bzw. Tauschtriebwerke erwerben. Es gelangen über Zwischenhändler, die in Staaten sitzen, die sich an den Sanktionen nicht beteiligen, immer wieder Teile ins Land, jedoch offensichtlich nicht in jenem Maß, wie diese zum Beispiel von S7 Airlines benötigt werden.

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Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
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