Boeing 787-9 (Foto: Riyadh Air).
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Saudi-Arabien: Verzögerung beim Start der neuen Fluggesellschaft Riyadh Air

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Saudi-Arabien verfolgt seit einigen Jahren eine ehrgeizige Strategie, den Tourismussektor zu fördern und gleichzeitig die Luftfahrtindustrie erheblich auszubauen. Mit einer wachsenden Bevölkerung von rund 32 Millionen Einwohnern und dem Ziel, bis 2030 jährlich 330 Millionen Fluggäste zu begrüßen – dreimal so viele wie heute – soll der Luftverkehr einen entscheidenden Beitrag zur wirtschaftlichen Diversifizierung leisten. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, wurde die Gründung einer zweiten nationalen Fluggesellschaft, Riyadh Air, angekündigt. Doch nun gibt es Verzögerungen beim geplanten Start der Airline.

Ursprünglich war der Flugbetrieb von Riyadh Air für den Sommer 2025 vorgesehen. Doch aufgrund von Problemen bei der Lieferung des ersten Flugzeugs, einer Boeing 787-9, verschiebt sich der Start der Airline auf das dritte Quartal des Jahres. Dies bedeutet, dass die Luftfahrtgesellschaft nicht wie geplant Mitte des Jahres an den Start gehen wird. Die Verzögerung hat Auswirkungen auf die geplante Expansion und die Bereitstellung von Dienstleistungen, da Riyadh Air nach der Ankunft des ersten Flugzeugs den Flugbetrieb aufnehmen will. Dennoch zeigt sich das Unternehmen optimistisch, was die zukünftige Entwicklung betrifft.

Die ambitionierte Vision von Saudi-Arabien

Saudi-Arabien hat sich unter der Führung von Kronprinz Mohammed bin Salman als Ziel gesetzt, seine wirtschaftliche Abhängigkeit von Öl zu reduzieren und sich als globales Zentrum für Tourismus und Handel neu zu positionieren. Ein Schlüsselbestandteil dieser Vision ist die Luftfahrt. Die saudische Regierung plant massive Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur, insbesondere im Bereich der Flughäfen und Fluggesellschaften. Riyadh Air ist dabei ein zentraler Bestandteil dieser Strategie, die auch die kulturelle Öffnung des Landes fördert und den Tourismusmarkt stärkt.

Das Königreich verfolgt ein groß angelegtes Investitionsprogramm, das auf den Ausbau der Luftfahrtindustrie, die Schaffung neuer Arbeitsplätze und die Steigerung der Kapazitäten im Flugverkehr abzielt. Saudi-Arabien möchte bis 2030 mehr als 330 Millionen Fluggäste pro Jahr anziehen, was eine enorme Steigerung im Vergleich zum aktuellen Niveau darstellt. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden verschiedene Initiativen ins Leben gerufen, darunter die Förderung der Luftfahrtinfrastruktur und die Schaffung eines verbesserten Reiseerlebnisses für internationale Touristen.

Die Gründung von Riyadh Air, der zweiten nationalen Fluggesellschaft des Landes, sollte ein zentraler Bestandteil dieser Bemühungen sein. Diese Airline soll nicht nur den Binnenmarkt bedienen, sondern auch als internationales Flugnetzwerk fungieren, das Saudi-Arabien weltweit besser vernetzt und es als Reiseziel und Verkehrsknotenpunkt etabliert.

Die Verzögerung des Starts von Riyadh Air

Der geplante Start von Riyadh Air ist jedoch von unerwarteten Herausforderungen betroffen. Der erste Flugzeuglieferant für die neue Airline, Boeing, hat die Auslieferung der ersten Boeing 787-9 verzögert. Ursprünglich sollte das Flugzeug Mitte 2025 an Riyadh Air ausgeliefert werden. Doch nun wird mit einer Auslieferung erst im dritten Quartal des Jahres gerechnet. Die Boeing 787-9 ist ein hochmodernes Langstreckenflugzeug, das zu den zentralen Bestandteilen der Flotte von Riyadh Air gehören soll.

Obwohl das Unternehmen zuversichtlich ist, dass die ersten Lieferungen noch in diesem Jahr erfolgen werden, bleibt ein gewisses Risiko bestehen, da auch die neuesten Prognosen der Flugzeugindustrie mit Unsicherheiten behaftet sind. In einem Interview mit der „The Telegraph“ sagte Tony Douglas, CEO von Riyadh Air, dass die Auslieferung von Flugzeugen nicht immer nach Plan verläuft und es zu weiteren Verzögerungen kommen könne. „Angesichts der jüngsten Prognosen bin ich zuversichtlich, dass wir in diesem Jahr Lieferungen erhalten werden. Ist das völlig ohne Risiko? Offensichtlich nicht“, erklärte Douglas.

Die Verzögerung der Flugzeuglieferungen hat Auswirkungen auf die geplanten Betriebsaufnahmen und den Beginn des Flugbetriebs. Riyadh Air erwartet, den Flugbetrieb unmittelbar nach der Ankunft des ersten Flugzeugs aufzunehmen, hofft jedoch, dass die weiteren Lieferungen in kurzer Zeit folgen werden.

Die Personalsituation und Zukunftsaussichten

Trotz der Verzögerungen bei den Flugzeuglieferungen ist Riyadh Air bereits weit fortgeschritten in der Planung ihres Betriebs. Die Airline hat bereits über 60 Mitglieder für die Kabinen- und Cockpitcrew eingestellt. Damit ist die Fluggesellschaft auf die bevorstehende Inbetriebnahme gut vorbereitet und stellt sicher, dass die erforderlichen Ressourcen zur Verfügung stehen, sobald der Flugbetrieb beginnt. Auch die Kabinenausstattung und die Serviceangebote sind in Arbeit und sollen in den kommenden Monaten vorgestellt werden. Riyadh Air strebt an, ein hohes Maß an Servicequalität zu bieten, das den internationalen Standards entspricht und die Airline von anderen Wettbewerbern abhebt.

Die Verzögerung beim Start von Riyadh Air ist angesichts der immensen Ambitionen des Königreichs Saudi-Arabien für den Luftverkehrssektor ein unglücklicher Rückschlag, jedoch bleibt die langfristige Strategie unvermindert. Es wird erwartet, dass der Betrieb von Riyadh Air ein wesentliches Element zur Erreichung der Ziele des Landes im Bereich der Luftfahrt und des Tourismus darstellt. Sollte es der Airline gelingen, ihren Flugbetrieb erfolgreich zu starten, könnte sie zu einer wichtigen Akteurin im internationalen Luftverkehr werden und den wirtschaftlichen Erfolg Saudi-Arabiens weiter vorantreiben.

Die Verzögerung des Starts von Riyadh Air ist ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen, denen die Luftfahrtindustrie weltweit gegenübersteht. Trotz der Schwierigkeiten bei der Flugzeugbeschaffung bleibt Saudi-Arabien optimistisch und fokussiert sich weiterhin auf den Ausbau seiner Luftfahrtkapazitäten. Mit einer klaren Vision für den Luftverkehrsmarkt und einer beeindruckenden Infrastrukturstrategie ist Riyadh Air ein wichtiges Element für die wirtschaftliche Transformation des Königreichs. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Airline ihr großes Potenzial entfalten kann und die angestrebten Ziele erreichen wird.

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