Winterdienst am Flughafen Salzburg (Foto: Salzburg Airport Presse).
Redakteur
Letztes Update
Give a coffee
Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.
Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee einladen.
Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.
Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Hinweise wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.
Ihr
Aviation.Direct-Team

Schnee und Glätte: Auswirkungen auf den deutschen Flugverkehr und die Rechte der Passagiere

Werbung
Print Friendly, PDF & Email

In den Wintermonaten kommt es in Deutschland regelmäßig zu erheblichen Beeinträchtigungen im Flugverkehr. Schnee, Glatteis und winterliche Witterungsbedingungen führen vielerorts zu Flugausfällen, Verspätungen und damit verbundenen Unannehmlichkeiten für Reisende. Besonders betroffen ist derzeit der Südwesten Deutschlands, wo der Flugbetrieb am Stuttgarter Flughafen kürzlich vorübergehend eingestellt wurde. Was dies für Passagiere bedeutet und welche Rechte ihnen in solchen Fällen zustehen, erläutern Experten.

Nach Angaben der Fluggastrechteexpertin Nina Staub von der Plattform AirHelp haben Passagiere bei wetterbedingten Flugstörungen unter bestimmten Bedingungen Anspruch auf Unterstützung und Erstattungen. Sollte ein Flug aufgrund von Glätte oder Schnee ausfallen, sind die Fluggesellschaften verpflichtet, Alternativen anzubieten. Dies umfasst in der Regel eine Umbuchung auf einen anderen Flug oder – bei Inlandsverbindungen – die Bereitstellung eines Bahntickets.

„Passagiere sollten jedoch keine eigenständigen Umbuchungen vornehmen, ohne dies vorher mit der Airline abzustimmen“, rät Staub. Andernfalls könnten Schwierigkeiten bei der Erstattung der entstandenen Kosten auftreten. Fluggesellschaften müssen zudem bei längeren Wartezeiten für Verpflegung und Kommunikationsmöglichkeiten sorgen. Ab einer Verspätung von mehr als fünf Stunden oder bei einer Beförderung zu einem späteren Zeitpunkt können Fluggäste den vollen Ticketpreis zurückfordern.

Versorgungspflichten der Airlines

Die EU-Fluggastrechteverordnung Nr. 261/2004 regelt die Pflichten der Airlines gegenüber ihren Passagieren. Bei Verzögerungen von mehr als zwei Stunden müssen Fluggesellschaften Mahlzeiten, Getränke sowie Kommunikationsmöglichkeiten bereitstellen. Sollte ein Übernachten am Flughafen erforderlich sein, ist die Airline verpflichtet, für eine angemessene Unterkunft und den Transport dorthin zu sorgen.

Es wird empfohlen, alle Belege für Ausgaben, die im Zusammenhang mit einer Flugstörung stehen, aufzubewahren. „Diese Nachweise sind entscheidend, um Rückerstattungen für Verpflegung, Unterbringung oder alternative Reisemittel von der Airline einzufordern“, betont Staub.

Entschädigungsansprüche: Ausnahmen bei außergewöhnlichen Umständen

Ein Anspruch auf Ausgleichszahlungen, der je nach Flugdistanz bis zu 600 Euro betragen kann, entfällt bei „außergewöhnlichen Umständen“. Dazu zählen wetterbedingte Störungen wie Glätte und Schnee, die außerhalb der Kontrolle der Fluggesellschaften liegen. Ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vom Jahr 2023 hat jedoch klargestellt, dass Fluggesellschaften für Verzögerungen haften können, wenn diese durch externe Leistungen wie die Enteisung von Flugzeugen verursacht werden. Dies gilt allerdings nur, wenn die Airline nachweislich keinen Einfluss auf den Vorgang hatte.

Herausforderungen bei der Enteisung

Die Enteisung von Flugzeugen ist eine der häufigsten Ursachen für Verspätungen im Winter. Große Flughäfen wie Frankfurt oder München verfügen über umfassende Kapazitäten, um die Enteisung effizient durchzuführen. Dennoch kann es zu Engpässen kommen, wenn zahlreiche Maschinen gleichzeitig vorbereitet werden müssen. In solchen Fällen ist es entscheidend, dass

Die wetterbedingten Herausforderungen im Flugverkehr verdeutlichen die Bedeutung klarer Regelungen und proaktiver Kommunikation seitens der Airlines. Während Passagiere ihre Rechte kennen und geltend machen sollten, liegt es an den Fluggesellschaften, ihrer Verantwortung nachzukommen und die Unannehmlichkeiten für Reisende zu minimieren. Angesichts der prognostizierten winterlichen Bedingungen ist zu erwarten, dass auch in den kommenden Wochen mit weiteren Störungen zu rechnen ist.

Werbung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.

Werbung