Keinen Cent soll Air Seychelles an Etihad Airways bezahlen. So will es die Regierung, denn im Zusammenhang mit vom Golfcarrier gewährten Darlehen gibt es seit einiger Zeit Unstimmigkeiten, über die nun auf höchster Staatsebene verhandelt wird.
Im Zuge der „Hunter-Strategie“, die Etihad unter der Geschäftsführung von James Hogan, von Swissair kopiert hatte, kaufte man sich bei finanzschwachen Airlines wie Air Berlin, Air Seychelles, Alitalia, Air Serbia und Darwin Airline ein. Letztlich entwickelte sich das Projekt zu einem Faß ohne Boden, so dass Abu Dhabi nach und nach den Geldhahn abgedreht hat. Auf den Seychellen und in Serbien sowie selbstredend bei Alitalia sind die Regierungen eingesprungen. Beispielsweise Air Berlin musste Insolvenz anmelden.
„In Bezug auf das Partnerschaftsabkommen zwischen Air Seychelles und Etihad wird in diesem Jahr keine Zahlung erfolgen, und es laufen weitere Verhandlungen über die Zahlungsweise der aufgelaufenen Schulden und die Rückgabe der Etihad-Aktien, um den Carrier wieder vollständig ins Staatseigentum zu bringen“, teilte die Regierung der Seychellen mit.
Das bedeutet auch, dass Air Seychelles künftig wieder als staatliche Fluggesellschaft betrieben werden soll. Derzeit hält die Etihad Aviation Group noch 40 Prozent. Dieses Aktienpaket will man seit einiger Zeit loswerden. Verhandelt wird auch über Darlehen, die seitens Etihad Airways gewährt wurden.