Salat im Shafran (Foto: Jan Gruber).
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„Shafran“ Almaty: Das Lokal mit der „Quelle-Katalog“-Speisekarte

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Nahe einer Stadtautobahn in Koktobe-1, 36 in der kasachischen Metropole Almaty befindet sich eines der Lokale der Kette „Shafran“, das mit einer außergewöhnlich umfangreichen Speisekarte auf seine Kundschaft wartet.

Am Rande der Stadt Almaty, genau zwischen einer Autobahn und einem Wald, befindet sich das Restaurant „Shafran“. Dieses ist eine Filiale der gleichnamigen Kette, die an verschiedenen Standorten in der Metropole präsent ist. Baulich ist auffällig, dass man gleich drei Außenbereiche anbieten kann. Vor dem Eingang befinden sich überdachte und damit im Sommer sonnengeschützte Sitzgelegenheiten, die eher auf gemütliches Beisammensein ausgelegt sind. Beide Etagen des Gastronomiebetriebs verfügen über Balkone, auf denen man ebenfalls Speisen und Getränke einnehmen kann.

Mit drei Außen- und zwei Etagen im Innenbereich ist das „Shafran“ ein größerer Gastronomiebetrieb. Man könnte eigentlich annehmen, dass die Betreiber auf viele Gäste und möglichst rasche Abfertigung eingestellt sind, jedoch war dies beim Besuch nicht der Fall. Es war nur spärlich besucht und dennoch dauerte es sehr lange bis beispielsweise die Getränke serviert wurden. Auf das Essen musste auch länger gewartet werden und die Fremdsprachenkenntnisse des Personals waren defacto gar nicht vorhanden, wobei dies aufgrund der Aufmachung der Speisekarte überhaupt kein Problem ist.

Speisekarte nur auf Russisch und Kasachisch, dafür mit Fotos

Die üblichen Landessprachen in Kasachstan sind, abgesehen von einigen nur regional verbreiteten Sprachen, Kasachisch und Russisch. Genau in diesen ist die Speisekarte gehalten, so dass Personen, die die kyrillische Schrift nicht lesen können, ein Problem haben. Doch dafür hat das „Shafran“ eine echt internationale Lösung gefunden, denn von jedem Gericht und jedem Getränk ist ein Foto abgebildet. Somit können auch Gäste, die der Russischen Sprache nicht mächtig sind, dem Kellner einfach das Getränk bzw. die Mahlzeit in der Karte zeigen und voila funktioniert die Verständigung trotz unterschiedlicher Sprachen problemlos. Wenn es um Essen geht versteht man sich eben immer – egal wo auf der Welt.

Das „Shafran“ verfügt über eine außergewöhnlich umfangreiche Speisekarte. Diese erinnert vom Umfang her stark an die Quelle-Kataloge, die sie in den 1990er und Anfang der 2000er in nahezu jedem Haushalt herumlagen. Man bietet so ziemlich alles aus den Küchen Chinas, Kasachstans, Russlands und einigen asiatischen Ländern sowie ein paar international bekannte Gerichte an. Fündig sollte eigentlich jeder werden. Doch der enorme Umfang wirft dann doch die Frage auf, ob wirklich alles komplett zubereitet wird oder das eine oder andere nicht dann doch aus dem Tiefkühler stammen könnte. Nachprüfen kann man das als „normaler Gast“ eigentlich nicht.

Lange Wartezeit auf das Servieren

Als Vorspeise wurde eine tschetschenische Suppe bestellt. Diese war wohlschmeckend und von der Portionsgröße her sehr umfangreich. Es handelt sich, wie der Name schon sagt, um eine Spezialität aus der Region Tschetschenien, Russische Föderation. Anzumerken ist, dass der Gemüsegeschmack gut abgestimmt war und daher kann diese Suppe empfohlen werden.

Als Hauptgericht wurde Kebap nach Kasan Art gewählt. Hierzu ist anzumerken, dass das in der D-A-CH-Region bekannte „Brötchen-Produkt“ in den Heimatstaaten des Kebaps eigentlich gar nicht so serviert wird. Es wird auf dem Teller mit Beilagen, beispielsweise Reis, serviert und ist ein Hauptgericht und kein Snack für Zwischendurch.

Das Kasan-Kebap ist eine Spezialität aus Kasan, Russische Föderation. Es handelt sich um einen Landesteil, der stark muslimisch geprägt ist. Das Fleisch war gut zubereitet und gut gewürzt. Allerdings war die Portionsgröße nicht sonderlich gut und auf den Reis, der dazu bestellt wurde, musst genau wie auf die anderen Speisen länger gewartet werden. Das sollte so nicht sein.

In Kasachstan ist es Tradition, dass Gastronomiebetriebe hausgemachte Limonade anbieten. Diese variiert von Tag zu Tag, je nachdem welche Zutaten man gerade zur Verfügung hat. In diesem Fall war es eine klassische Zitronen-Limo, die frisch zubereitet und ganz gut war. Die einen mögen es eher süßer, die anderen eher sauer. Dem Redakteur wäre es lieber gewesen mit weniger Zucker, aber andere am Tisch waren begeistert. Subjektiver Geschmack eben. Der anschließend servierte Tee war durchschnittlich und bedarf keiner näheren Beschreibung. Eine Nachspeise wurde nicht konsumiert.

Gasthaus für den Alltag

Das „Shafran“ ist in der alltäglichen Gastronomie angesiedelt und dementsprechend kein besonderes, sondern eher ein normales Lokal. Das merkt man auch beim Preis, denn es ist auch für lokale Gegebenheiten eher günstig. Berücksichtigt man die Größe der Portionen, die serviert werden, so kann man klar von einem guten Preis-Leistungsverhältnis sprechen. Allerdings war das Personal langsam und zum Teil auch nicht gerade aufmerksam.

Aufgrund des enormen Umfangs der Speisekarte liegt aber der Vermutung nahe, dass möglicherweise nicht alle Speisen frisch zubereitet werden, sondern das eine oder andere vorgekocht sein könnte oder aber Convenience sein könnte. Das ist aber nur eine Spekulation, denn echte Gewissheit könnte man nur haben, wenn man der Küche genau auf die Finger schaut. In Europa servieren einige Gastronomen, die eine auffällig dicke Speisekarte haben, häufig vorgekochte und/oder zugekaufte Speisen.

Dennoch kann man eine Empfehlung für das „Shafran“ für ein Essen mit Freunden, ein Mittagessen zwischendurch oder ein Meeting in entspannter Atmosphäre aussprechen. Positiv ist anzumerken, dass man lokale asiatische Spezialitäten hat, was gerade für Touristen empfehlenswert ist.

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