Ausblick vom Shymbulak (Foto: Jan Gruber).
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Shymbulak: Kasachstans alpine Perle zwischen Natur und Tourismus

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Der Shymbulak-Berg, ein Juwel im Tian-Shan-Gebirge, liegt nur unweit der kasachischen Metropole Almaty. Während er sich vor allem durch sein beeindruckendes Naturschutzgebiet auszeichnet, zieht der Berg ebenso durch sein modernes und wachsendes Skigebiet Jahr für Jahr Touristen aus der ganzen Welt an. Mit einer Höhe von 3.200 Metern ist Shymbulak nicht nur ein Paradies für Naturliebhaber, sondern auch ein begehrter Ort für Wintersportler.

Erschlossen ist der Shymbulak durch Kabinen- und Kombibahnen, die von Doppelmayr (Österreich) bzw. Leitner (Südtirol) bezogen wurden. Es handelt sich nicht etwa um gebrauchte Anlagen, sondern diese wurden ab Werk gekauft. Bis auf 3.200 Meter geht es in insgesamt drei Sektionen. In der kalten Jahreszeit handelt es sich um ein beliebtes Wintersportgebiet, das jedoch teurer als die lokale Konkurrenz ist. Im Sommer sind einige Seilbahnen in Betrieb, um Besucher und Wanderer auf den Berg zu bringen.

Das Naturschutzgebiet – Ein Schatz der Natur

Der Shymbulak liegt im Ile-Alatau-Nationalpark, der als einer der bedeutendsten Naturschutzgebiete Kasachstans gilt. Dieser Park ist Heimat für eine reiche Flora und Fauna, darunter gefährdete Arten wie der Schneeleopard. Wanderer, Naturliebhaber und Fotografen finden hier alpine Wiesen, dichte Nadelwälder und klare Gebirgsbäche, die im Frühling und Sommer blühen. Die atemberaubende Aussicht und die Ruhe der Bergwelt machen Shymbulak zu einem idealen Ziel für all jene, die der Hektik des Alltags entfliehen wollen.

Neben seiner natürlichen Schönheit wird der Ile-Alatau-Nationalpark streng geschützt, um die fragile Balance der Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten. Wanderwege sind klar markiert, und Besucher werden angehalten, sich an strenge Regeln zum Schutz der Umwelt zu halten.

Touristische Einrichtungen und das Skigebiet Shymbulak

Für Wintersportler ist das Skigebiet Shymbulak das wahre Highlight. Es liegt auf einer Höhe zwischen 2.200 und 3.200 Metern und bietet damit sowohl Anfängern als auch erfahrenen Skifahrern eine breite Palette an Abfahrtsmöglichkeiten. Das Skigebiet, das ursprünglich bereits in den 1950er Jahren eröffnet wurde, hat in den letzten Jahrzehnten erheblich an Infrastruktur gewonnen. Heute ist es mit modernen Skiliften, darunter auch Gondelbahnen, ausgestattet und bietet gut präparierte Pisten mit einer Länge von insgesamt etwa 20 Kilometern. Die längste Abfahrt misst rund 3,5 Kilometer und zieht sich von der höchsten Bergstation bis ins Tal.

Neben Skifahren und Snowboarden sind in der Region auch Aktivitäten wie Eisklettern und Freeride-Skifahren möglich. Für fortgeschrittene Skifahrer bietet Shymbulak Off-Piste-Bereiche, die ein Höchstmaß an Herausforderung und Abenteuer versprechen. Wer eine Pause vom Wintersport benötigt, findet in den umliegenden Berghütten und Restaurants gemütliche Rückzugsorte, die lokale Küche mit traditionell kasachischen Gerichten wie „Beshbarmak“ oder „Kumis“ (fermentierte Stutenmilch) anbieten.

Ein besonderer Vorteil des Skigebiets ist die lange Skisaison, die von November bis April reicht. Die hohe Lage und die trockene Luft sorgen für ideale Schneebedingungen, während sonnige Tage das Erlebnis für Skifahrer und Snowboarder noch angenehmer gestalten.

Vergleich der Preise mit Österreich und der Schweiz

Im Vergleich zu den europäischen Ski-Hotspots wie Österreich oder der Schweiz sind die Preise in Shymbulak deutlich günstiger. Ein Tagesskipass kostet in Shymbulak etwa 35 Euro, während die Preise in Österreich und der Schweiz oft zwischen 50 und 70 Euro pro Tag liegen. Auch die Kosten für Übernachtungen und Verpflegung sind in Kasachstan moderater. Während ein Hotelzimmer in Shymbulak etwa 60 bis 100 Euro pro Nacht kostet, sind vergleichbare Zimmer in den Alpen oft doppelt so teuer. Diese Preisvorteile machen Shymbulak zu einer attraktiven Alternative für Wintersportler, die ein besonderes Preis-Leistungs-Verhältnis suchen.

Allerdings müssen Europäer auch berücksichtigen, dass Almaty ab Frankfurt man Main derzeit nur mit zumindest einem Umstieg, beispielsweise in Astana, erreichbar ist. Air Astana hat bereits angekündigt, dass man demnächst ab London-Heathrow und Frankfurt nach Almaty fliegen wird und zwar mit Airbus A321LR. Dazu rüstet der Carrier einige Maschinen dieses Typs mit Zusatztanks auf.

Geschichte des Skigebiets

Die Geschichte von Shymbulak als Skigebiet begann bereits in der Sowjetzeit. In den 1950er Jahren wurde hier ein kleiner Skiclub gegründet, der hauptsächlich von sowjetischen Skisportlern genutzt wurde. Mit dem Zerfall der Sowjetunion in den 1990er Jahren verlor das Gebiet zunächst an Bedeutung, bevor es in den 2000er Jahren eine Renaissance erlebte. Heute ist Shymbulak eines der modernsten und beliebtesten Skigebiete in Zentralasien und zieht nicht nur lokale Skifahrer, sondern auch internationale Gäste an.

Die Eröffnung einer Seilbahn, die Besucher von Almaty direkt ins Skigebiet bringt, hat die Erreichbarkeit erheblich verbessert und zur Popularität des Gebiets beigetragen. In den letzten Jahren wurde stark in die Infrastruktur investiert, um mit den besten Skigebieten Europas konkurrieren zu können. Die Seilbahnen stammen aus Europa und wurden sowohl von Doppelmayr als auch Leitner geliefert. Damit setzt man auf State-of-the-Art-Produkte der beiden weltweit führenden Hersteller. Doppelmayr stammt aus Vorarlberg (Österreich) und der Konkurrent Leitner sitzt in Südtirol.

Der Shymbulak-Berg und das gleichnamige Skigebiet sind ein Muss für Naturliebhaber und Wintersportler, die den Zauber des kasachischen Hochgebirges erleben wollen. Das günstige Preisniveau, die moderne Infrastruktur und die unvergleichliche Natur des Ile-Alatau-Nationalparks machen Shymbulak zu einer attraktiven Alternative zu den teureren europäischen Skigebieten. Allerdings hätten sich die Betreiber das Anbringen überdimensionaler Werbetafeln für einen Smartphone-Hersteller, chinesische Autos und einen Nobel-Uhrenproduzenten durchaus sparen können. Das passt so ganz und gar nicht in die Landschaft.

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