Single-Pilot-Operations: Vereinigung Cockpit hat Bedenken

Cockpit einer BAC 1-11 (Foto: Jan Gruber).
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Single-Pilot-Operations: Vereinigung Cockpit hat Bedenken

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Die Vereinigung Cockpit kann dem Vorstoß der ICAO-Generalversammlung, die zur beschleunigten Einführung von Single-Pilot-Operations führen könnte, nur wenig abgewinnen. Man ist der Ansicht, dass eine vorschnelle Zulassung neuer Technologien die Flugsicherheit aufs Spiel setzen könnte.

„Wir stehen technische Weiterentwicklungen in der Luftfahrt offen gegenüber“, so Matthais Baier, Pressesprecher und Vorstandsmitglied der Vereinigung Cockpit. „Aber Sie müssen die Sicherheit verbessern, nicht verschlechtern- und eine Verbesserung der Sicherheit durch Reduzierung der Cockpitbesatzung ist derzeit nicht erkennbar, im Gegenteil: Mit den aktuellen technischen Möglichkeiten würde das sehr hohe Sicherheitsniveau in der Luftfahrt dadurch gefährdet werden.“

Im Rahmen der 41. ICAO Generalversammlung werden neue Konzepte zur Reduzierung der Cockpitbesatzung (Reduced Crew Operation, RCO) erörtert, die aus Sicht der Vereinigung Cockpit (VC) und des Weltpilotenverbandes IFALPA Anlass zu großer Sorge darstellen: Die Verlängerung der maximalen Flugdienstzeiten durch Reduzierung der Mindestbesatzung im Flug und der Betrieb mit nur einem Piloten werden derzeit für eine kurz- und mittelfristige Umsetzung in Betracht gezogen.

„Wir warnen dringend davor, solche Technologien vorschnell zuzulassen. Der weiteren Entwicklung und dem verstärkten Einsatz von Automatisierung muss eine gründliche Risikobewertung unter Einbeziehung aller Beteiligten auf allen Ebenen der Industrie sowie der Regulierungsbehörden, Regierungen usw. vorausgehen. Die Reduzierung der Cockpitbesatzung auf eine Person lehnen wir unabhängig von der Flugphase ab. Der Erhalt und die Erhöhung der Flugsicherheit müssen auch künftige Vorrang vor ökonomischen Interessen haben“, so Baier weiter.

Auch eine Verlagerung eines Piloten aus dem Cockpit in eine Bodenkontrollstation bewertet die VC als sicherheitskritisch. Momentan ist eine entsprechende Datalink-Infrastruktur technisch in Bezug auf Cybersecurity und Latenz der Datenübertragung für den gewerblichen Luftverkehr nicht realisierbar. Dies würde außerdem die Zusammenarbeit der Piloten erheblich beeinträchtigen, was den Aufbau eines adäquaten Situationsbewusstseins in Frage stellt.

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Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
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