Flughafen Zürich (Foto: Flughafen Zürich AG).
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Skyguide kritisiert Air Baltics Pistennutzung am Flughafen Zürich

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Die Schweizer Flugsicherung Skyguide erhebt Vorwürfe gegen die lettische Fluggesellschaft Air Baltic. Skyguide wirft der Airline vor, durch ihre Nutzung der Startbahnen die Kapazitätsprobleme am Flughafen Zürich zu verschärfen. Air Baltic, welche als sogenannter Wet-Lease-Partner für die Swiss tätig ist, beanspruche unnötig die längste Piste des Airports, wie das Magazin „Bilanz“ berichtete.

Urs Lauener, Operativchef von Skyguide, erklärte, daß Air Baltic für ihre Flugzeuge des Typs Airbus A220 häufig Starts von der 3700 Meter langen Piste 16/34 verlange. Diese Startbahn werde üblicherweise von schweren Langstreckenflugzeugen wie dem Airbus A340 oder A330 der Swiss sowie dem A380 von Emirates genutzt. Die Nutzung der längsten Piste durch relativ kleinere Maschinen wie den Airbus A220 führt nach Ansicht von Skyguide zu einer ineffizienten Auslastung der Infrastruktur und kann den Betriebsfluß behindern.

Der Grund für diese spezifische Pistennutzung liegt nach Angaben Laueners in Kosteneinsparungen seitens Air Baltic. Die Fluggesellschaft weise ihre Piloten an, beim Start weniger Triebwerksschub zu verwenden. Dies spare Treibstoff und verlängere die Wartungszyklen der Triebwerke. Für den reduzierten Schub benötigen die Maschinen jedoch eine längere Startdistanz, wodurch die längste Piste des Flughafens notwendig wird.

Der Skyguide-Manager kritisierte diese Praxis scharf: „Jedes Flugzeug, das zum Start die Piste 16 nutzt, beeinträchtigt die Kapazität des Flughafens Zürich.“ Dies sei bei kleineren Flugzeugen besonders störend, da diese eigentlich keine längere Startbahn benötigten und ihre Starts von kürzeren Pisten durchführen könnten. Die Flugsicherung betont, daß die optimale Nutzung der vorhandenen Bahnen entscheidend für die Aufrechterhaltung der Betriebskapazität eines der wichtigsten Luftverkehrsdrehkreuze in Europa ist.

„Air Baltic bedauert, dass Skyguide trotz vorheriger direkter Kommunikation zwischen den beiden Organisationen diese operative Angelegenheit über die Medien und nicht direkt angegangen hat. Ein direkter Austausch hätte eine Klärung der Umstände und ein umfassendes Verständnis der operativen Entscheidungen ermöglicht.

Als Betreiber führt Air Baltic seinen Flugbetrieb auf der Grundlage einer Reihe von Betriebsparametern durch, die für jeden Flughafen und jede Situation spezifisch sind. Alle Verfahren werden sorgfältig geprüft, genehmigt und mit den jeweiligen Flughafenbehörden, Flugsicherungen und anderen relevanten Akteuren abgestimmt. Wir halten uns strikt an diese etablierten Protokolle und alle unsere Maßnahmen entsprechen den geltenden Betriebsstandards und -vorschriften.

Was die Start- und Landebahnnutzung in Zürich betrifft, so operiert Air Baltic primär von Piste 28, der Standard-Startbahn des Flughafens. Piste 16 wird nur gelegentlich und ausschließlich aus Sicherheits- und behördlichen Gründen genutzt. Dazu gehören Faktoren wie Flugzeugkonfiguration und Triebwerksspezifikationen, die zu unterschiedlichen Start-Rückenwindbeschränkungen und Schubleistungsanforderungen führen, wie in unserem Betriebshandbuch beschrieben. Beispielsweise sind Starts von Piste 28 unter bestimmten Wetterbedingungen – insbesondere bei starkem Wind in Kombination mit dem umgebenden bergigen Gelände – aufgrund von Leistungseinschränkungen möglicherweise nicht möglich. In solchen Fällen kann die Crew die Nutzung von Piste 16 beantragen, obwohl Piste 28 die Standard- und bevorzugte Option bleibt.

Air Baltic ist sich der Anforderungen des Verkehrsflusses bewusst und unterstützt den Betrieb des Flughafens Zürich, soweit möglich. Die Fluggesellschaft weist ihre Piloten nicht an, die Triebwerksleistung zu drosseln, sondern rät ihnen im Gegenteil, alle verfügbaren Maßnahmen zur Leistungssteigerung zu ergreifen, um den Verkehrsfluss zu unterstützen.

Alle Anfragen zur Piste 16 werden systematisch dokumentiert und in unserem internen System überprüft, um die Richtigkeit jeder Entscheidung sicherzustellen. Im vergangenen Jahr wurde die Piste 16 nur bei 12 % aller Air Baltic-Abflüge von Zürich im Auftrag von SWISS angefordert. Unsere internen Bewertungen bestätigen, dass diese Anfragen gerechtfertigt waren und ausschließlich auf betrieblichen Erwägungen beruhten.

Air Baltic setzt sich weiterhin für einen sicheren, verantwortungsvollen und transparenten Flugbetrieb ein und legt weiterhin Wert auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit allen beteiligten Interessengruppen“, so das lettische Luftfahrtunternehmen in einer schriftlichen Stellungnahme.

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2 Comments

  • Lido , 30. Juni 2025 @ 19:17

    Interesting that mr. Lauener assumes and forgets to asks for an explanation from airBaltic…

    Easy clicks

  • Daniel , 1. Juli 2025 @ 15:13

    lustig lustig , erst Geld sparen und die Wet Lease Gesellschaften holen und dann meckern das die Kosten verursachen. Sagt doch der SWISS weg damit . lustig lustig

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