Der Konkurs der schweizerischen Regionalfluggesellschaft SkyWork Airlines führt auch dazu, dass der österreichische Reiseveranstalter Rhomberg Reisen um etwa 100.000 Schweizer Franken bangt. Die Aussichten das Geld zurückzubekommen sind gering, allenfalls eine siebenprozentige Quote könnte der Tour Operator aus der Konkursmasse bekommen. Einen privaten Kreditgeber traf es noch härter: Er borgte dem Carrier zehn Millionen Franken und schlitterte selbst in die Privatinsolvenz
Rhomberg Reisen steht aber nicht alleine da, denn mit 280.000 Schweizer Franken ist Hotelplan einer der größten Gläubiger in diesem Segment. SkyWork hat bei Aaretal Reisen Schulden in der Höhe von 230.000 Franken und bei Tui Suisse und Belpmoos Reisen steht man mit jeweils 100.000 Franken in der Kreide. Laut “Der Bund” (Printausgabe) betragen die Verbindlichkeiten bei Saab, Rolls-Royce und Eurocontrol rund 460.000 Schweizer Franken. Der Flughafen Bern-Belp schrieb die rund 1,5 Millionen Schweizer Franken, die SkyWork aufgrund des Konkurses nicht mehr bezahlen konnte, bereits ab.
Einen wesentlich größeren Schaden erlitt jedoch ein privater Kreditgeber. Der lokale Immobilienentwickler Matthias Nietzke gewährte SkyWork Airlines im Jahr 2017 ein Darlehen in der Höhe von zehn MIllionen Schweizer Franken. Dabei handelt es sich um eine nachrangige Forderung, denn dies wurde im Vertrag so vereinbart. Das bedeutet, dass zunächst alle anderen angemeldeten Forderungen bedient werden und wenn noch etwas übrig bleiben sollte, wird dieser Kredit bedient. Dem aktuellen Informationsstand nach könnte Nietzke komplett leer ausgehen, da nur die Gläubiger der Klassen eins und zwei vollständig ausbezahlt werden. Jene der sogenannten dritten Klasse, also beispielsweise Ticketkunden, Reiseveranstalter und Darlehensgeber, werden laut Mitteilung des Konkursamts Bern-Mittelland voraussichtlich nur eine siebenprozentige Quote erhalten. Konkret sind 1,8 Millionen Schweizer Franken für Forderungen der ersten beiden Klassen vorgesehen. Dabei handelt es sich primär um Löhne und Sozialversicherungsansprüche, die nach schweizerischem Insolvenzrecht vorrangig behandelt werden müssen.
Komplett leer waren die SkyWork-Kassen zum Zeitpunkt des Konkursantrags allerdings nicht. Wohl war das Unternehmen überschuldet, jedoch nicht mittellos. Auf den Girokonten des Unternehmens befanden sich noch 3,3 Millionen Schweizer Franken. Die Veräußerung von Eigentum, beispielsweise Büroinventar und Flugzeugersatzteile, brachte laut Konkursamt Bern-Mittelland immerhin noch 490.000 Schweizer Franken ein. Allerdings: Die Tätigkeit des Gerichts und des Masseverwalters haben bislang 1,4 Millionen Franken verschlungen.
Der zuvor genannte private Kreditgeber musste im Nachgang der SkyWork-Pleite selbst Privatinsolvenz anmelden. Eigenen Angaben nach habe er keine Rückzahlung erhalten und aufgrund des Umstands, dass die Forderung nachrangig ist, wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit auch komplett leer ausgehen.