Die Lufthansa Group steckte – angesichts der Corona-Pandemie wenig überraschend – auch im ersten Quartal des Jahres 2021 tief in den roten Zahlen. Konzernchef Carsten Spohr ist davon überzeugt, dass die Nachfrage im Sommer 2021 stark steigen wird. Man rechnet aber nicht mit einem „Big Bang“, sondern einem langsamen und schrittweisen Anstieg der Buchungszahlen.
Der von Spohr geleitete Konzern ist aber nicht mehr ganz so zuversichtlich, dass man die Hälfte der Kapazität des Jahres 2019 in der Luft haben wird. Wie am Donnerstag mitgeteilt wurde, geht man nun von etwa 40 Prozent des Niveaus vor der Corona-Pandemie aus. Mit anderen Worten ausgedrückt: Lufthansa geht davon aus, dass die Erholung der Nachfrage noch wesentlich länger als einst angenommen dauern wird.
Das bereinigte Ebit lag zuletzt bei minus 5,45 Milliarden Euro. Damit liegt man zwar deutlich unter dem Wert des Vorjahreszeitraums, doch zeigen sich die finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie sehr deutlich. Konzernchef Carsten Spohr hebt hervor, dass die Sparprogramme Früchte tragen würden.
Der Umsatz lag im ersten Quartal des Jahres 2021 um 60 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum und wird mit 2,56 Milliarden Euro beziffert. Unter dem Strich steht ein Verlust in der Höhe von 1,05 Milliarden Euro. Das bereinigte Ebit konnte man von minus 1,2 Milliarden Euro auf minus 1,1 Milliarden Euro verbessern. Der monatliche Geldabfluss soll bei 235 Millionen Euro gelegen haben. Für das zweite Quartal 2021 prognostiziert man etwa 200 Millionen Euro pro Monat.
Passagiergeschäft schwach, Fracht boomt
Die Kapazität war im ersten Quartal 2021 stark reduziert. Der Konzern teilte mit, dass man in den ersten drei Monaten des Jahres 2021 nur rund 21 Prozent der Leistung des Jahres 2021 angeboten hatte. Das schlägt sich auch bei den Passagierzahlen nieder, denn gruppenweit hatte man nur rund zehn Prozent der üblichen Leistung, also in etwa drei Millionen Fluggäste.
Der „Retter in der Krise“ war die Frachtsparte. Diese verdiente so viel Geld wie noch nie und weist einen operativen Gewinn in der Höhe von 314 Millionen Euro aus. Das ist eine neue Rekordmarke. Auch Lufthansa Technik kam gut durch die Krise und schreibt einen Gewinn in der Höhe von 16 Millionen Euro.
Der Cashbestand der Lufthansa Gruppe soll per Ende März 2021 bei 10,6 Milliarden Euro gelegen haben. Von den zugesagten Staatshilfen hat man eigenen Angaben nach noch etwa 5,4 Milliarden Euro nicht abgerufen. Lufthansa zahlte vor einigen Wochen rund eine Milliarde Euro an die Kreditanstalt für Wiederaufbau zurück. In diesem Zusammenhang nahm man Anleihen auf, so dass genau genommen eine Umschuldung durchgeführt wird. Bei der bevorstehenden Hauptversammlung, die am 4. Mai 2021 virtuell abgehalten wird, will man sich weitere 5,5 Milliarden Euro von den Aktionären bewilligen lassen.
Die Lufthansa-Zahlen auf einen Blick:
Lufthansa Konzern | 1. Quartal | |||
2021 | 2020 | Δ | ||
Umsatzerlöse | Mio. EUR | 2.560 | 6.441 | -60% |
davon Verkehrserlöse | Mio. EUR | 1.542 | 4.539 | -66% |
EBIT | Mio. EUR | -1.135 | -1.622 | 30% |
Adjusted EBIT 1 | Mio. EUR | -1.143 | -1.220 | 6% |
Konzernergebnis | Mio. EUR | -1.049 | -2.124 | 51% |
Ergebnis pro Aktie | EUR | -1,75 | -4,44 | 61% |
Bilanzsumme | Mio. EUR | 38.453 | 43.352 | -11% |
Operativer Cashflow | Mio. EUR | -766 | 1.367 | |
Brutto Investitionen | Mio. EUR | 153 | 770 | -80% |
Adjusted Free Cashflow | Mio. EUR | -947 | 620 | |
Adjusted EBIT-Marge | in % | -44,6 | -18,9 | -25,7 P. |
Mitarbeiter zum 31.03. | 111.262 | 136.966 | -19% |