Sommer 2023: Hochsaison für den Zoll am Flughafen Wien

Aufgriff des Zolls (Foto: BMF/Zoll).
Aufgriff des Zolls (Foto: BMF/Zoll).

Sommer 2023: Hochsaison für den Zoll am Flughafen Wien

Aufgriff des Zolls (Foto: BMF/Zoll).
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In den Sommermonaten waren besonders viele Reisende am Flughafen Wien unterwegs. Für die Beamten der österreichischen Zollverwaltung war dies wieder Hochsaison, denn viele Passagiere hatten Gegenstände dabei, die zollpflichtig waren bzw. gar nicht eingeführt werden dürfen.

Nicht jeder Fluggast ist vorsätzlich ein Schmuggler, denn manchmal ist es auch nur bloße Unwissenheit. Doch diese schützt nicht vor Strafe. Jene, die mit Vorsatz der Abgabenhinterziehung unterwegs waren, wussten wohl sehr genau, dass zum Beispiel die Überschreitung der Freimenge bei Zigaretten angemeldet werden muss. Wer korrekterweise den roten Kanal wählt, die Waren anmeldet und den Zoll bezahlt, kommt günstig davon. Geht man aber durch den grünen Weg und wird erwischt, dann kommt eine mitunter empfindlich teure Strafe dazu.

Die österreichische Zollverwaltung präsentiert eine durchaus positive Bilanz für die Sommermonate Juni bis August 2023. Am Flughafen Wien wurden jeweils 19.028 Reisende kontrolliert und im Reiseverkehr 29.043 Kontrollen durchgeführt, was zu 1.495 Feststellungen führte. Auch die mobilen Kontrolleinheiten leisteten mit insgesamt 764 Einsätzen und 70.877 Kontrollen umfangreiche Arbeit.

Ein Hauptaugenmerk lag im Bereich der Produktpiraterie: Hier stellten die Zöllnerinnen und Zöllner Waren im Gesamtwert von über 14 Millionen Euro sicher. Es handelt sich unter anderem um 1.480 Kleidungsstücke, 1.217 Mobiltelefone und ähnliches sowie 26.460 Schuhe. Auch 11.186 Stück persönliches Zubehör im Wert von 11.106.640 Euro wurden festgestellt.

Im Rahmen der Cash-Control-Aktivitäten wurden insgesamt 49 Aufgriffe getätigt und Bargeldmengen von insgesamt 835.289,40 Euro sichergestellt. Diese intensiven Kontrollen sind nicht nur eine Maßnahme gegen Geldwäsche und Steuerhinterziehung, sondern auch gegen die Finanzierung illegaler Aktivitäten. Zudem wurden sechs Fälle von Falschgeld aufgedeckt, bei denen insgesamt 104.776 Euro beschlagnahmt wurden.

Unweit der österreichischen Grenzen wurden Krankheitsfälle Afrikanischer Schweinepest verzeichnet. Diese Tierseuche bedroht Tiere und Wirtschaft gleichermaßen. Der österreichische Zoll führt hier daher noch intensivere Kontrollen durch.

Im Zeitraum von Juni bis August 2023 wurden 2.528 Kilogramm tierischer Produkte beschlagnahmt. Besonders ins Gewicht fielen hierbei die Sicherstellungen von 1.710 Kilogramm Fleisch und Fleischerzeugnissen, sowie 768 Kilogramm Milch und Milcherzeugnissen. Neben der Quantität und der Gefahr der Einschleppung von Tierseuchen und Tierkrankheiten war auch der Fund von 33 lebenden Tieren (16 Hunde, 15 Tauben, 2 Katzen) besonders bedenklich, die ohne die erforderlichen Dokumentationen transportiert wurden.

Im Rahmen des Artenschutzes fanden die Zöllnerinnen und Zöllner 1 kg Kaviar, 1,8 kg bzw. 10 Stück Elfenbein, über 3 Kilogramm Korallen und sogar einen „Bettvorleger“, ein echtes Tigerfell mit Kopf. Die Arbeit des Zolls spielt hier eine wichtige Rolle, nicht nur beim Schutz der heimischen Landwirtschaft und Verbraucher vor potenziell gefährlichen Importen bzw. zur Verhinderung der Einschleppung von Tierseuchen und Tierkrankheiten, sondern auch im Kampf gegen den illegalen Tierhandel und Tierquälerei.

Besonders hervorzuheben sind auch der Artenschutzaufgriff von 3 kg Steinkorallen aus Bali und 10 Elfenbeinfiguren, die versteckt in Holzfiguren aus Uganda eingeführt wurden. Je nach Vergehen drohen den Schmugglern nun hohe Geld- und sogar Haftstrafen.

Bezüglich Tabakwaren verzeichnet der Zoll 315.395 Zigaretten und weitere Tabakprodukte wie 113 E-Zigaretten und 707 Zigarillos und Zigaretten. Bemerkenswert sind auch die 68 Kilogramm sichergestellten Wasserpfeifentabaks. Im Bereich der Suchtgiftkontrolle wurden während des Sommers insgesamt 130 Kilogramm Cannabis, 10 Kilogramm Medikamente und rund 10 Liter codeinhaltige Arzneistoffe sichergestellt. Alarmierend ist der Anstieg im Aufgriff von synthetischen Drogen wie MDMA und Amphetaminen, wo insgesamt 462 Tabletten konfisziert wurden. Die Arbeit der Zollbehörden in der Suchtgiftbekämpfung ist ein wichtiger Beitrag für die Eindämmung des illegalen Drogenhandels und schützt nicht nur die öffentliche Gesundheit, sondern trägt auch erheblich zur Kriminalitätsbekämpfung bei.

Unter den Funden am Flughafen Wien verzeichnet der Zoll 34.420 Zigaretten und 53 Kilogramm Cannabis. Des Weiteren stellten die Zöllner Schmuck und Luxusartikel im Wert von 602.126 Euro, Bargeld in Höhe von 559.618 Euro und 5.090 Essensgutscheine aus der Türkei fest.

„Die Gesamtbilanz unterstreicht die hohe Bedeutung des Zolls für die Sicherheit und Wirtschaft Österreichs sowie den Schutz der Bürgerinnen und Bürger. Es ist ein Zeichen dafür, dass das Netzwerk der Betrugsbekämpfung effizient ist und das hohe Niveau an Sicherheit und Ordnung in Österreich aufrechterhält“, so Finanzminister Magnus Brunner. „Der österreichische Zoll erfüllt eine wichtige Aufgabe für unser Land. Von Artenschutz über den Kampf gegen Produktpiraterie bis hin zur Sicherstellung von Bargeld und illegalen Drogen: Unsere Zöllnerinnen und Zöllner leisten auch in der besonders intensiven Hauptreisezeit hervorragende Arbeit.“

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