Die Lufthansa Gruppe wird im Zeitraum von 1. Mai bis 30. Oktober 2021 das konzernweite Angebot stark ausdünnen. Der Konzern wird die Änderungen ab Donnerstag schrittweise in die Buchungssysteme einpflegen. Dies geht aus einer Mitteilung, die an die Vertriebspartner verschickt wurde, hervor.
Lufthansa will sich unter Verweis auf die Finanzzahlen, die am 4. März 2021 veröffentlicht wird, nicht näher zu diesem Thema äußern. Auch gibt man keine nähere Auskunft zum Ausmaß der Kapazitätsreduktion. Aus dem vorliegenden Schreiben geht hervor, dass man „rechtzeitig“ auf die „erwartete Nachfrage reagieren“ wolle.
Weiters will der Konzern erreichen, dass Neubuchungen auf Basis des ausgedünnten Flugplans vorgenommen werden. So sollen der Aufwand für Umbuchungen und Erstattungen minimiert werden. Passagiere, die bereits Tickets haben und gegebenenfalls von Streichungen betroffen sind, sollen nach Möglichkeit automatisiert auf andere Verbindungen umgebucht werden.
Eurowings streicht 20 Prozent des Angebots
Bei der Tochtergesellschaft Eurowings stehen ebenfalls größere Kürzungen an. Die FVW berichtet unter Berufung auf Unternehmenskreise, dass von der bevorstehenden Ausdünnung des Flugplans rund 300.000 Buchungen betroffen sein sollen. Ein Sprecher des Unternehmens bezifferte die Reduktion mit etwa 20 Prozent. Problematisch erweist sich offenbar, dass es für etwa ein Drittel der Bestandsbuchungen keine alternativen Flugverbindungen geben soll.
Die Reduktionen, die bei der Lufthansa Gruppe bevorstehen, kommen keinesfalls überraschend. Auch die Mitbewerber Wizzair und Ryanair gehen ihre Planungen deutlich konservativer an und haben die Wiederaufnahme vieler Strecken deutlich nach hinten verschoben. Auch werden nur wenige Frequenzen pro Woche angeboten.
Aus der Gesamtheit der Maßnahmen diverser Fluggesellschaften lässt sich ableiten, dass die Branche nach anfänglicher Euphorie davon ausgeht, dass sich das langsame Tempo der Covid-Impfungen im EU-Gebieten negativ auf das Sommergeschäft auswirken wird. Man rechnet offensichtlich damit, dass die Nachfrage gering sein wird und weiterhin harte Einreise- und Quarantänebeschränkungen bestehen werden, da die Impfungen für die breite Masse unzugänglich bleiben könnten.