Die russische Fluggesellschaft Aeroflot plant in Kürze den internationalen Flugbetrieb mit Hilfe des von der Tochtergesellschaft Rossiya Airlines betriebenen Musters Sukhoi SSJ-100 wiederaufzunehmen. Dazu errichtet man in Sotschi eine Art Mini-Hub.
Mit Flugzeugen westlicher Leasinggeber trauen sich russische Airlines nicht mehr ins Ausland zu fliegen, denn aufgrund von Sanktionen werden diese von den Eigentümern zurückgefordert. Die russische Regierung hat allerdings ein Gesetz erlassen, das die Eintragung ins Luftfahrtregister der Russischen Föderation ermöglicht hat. Vereinfacht gesagt: Russland denkt gar nicht daran die Flugzeuge zurückzugeben, weshalb die Leasinggeber von Diebstahl sprechen. An Ersatzteile kommt man auch nicht mehr ran. Einige Eigentümer befürchten – nicht ganz unberechtigt – dass einigen Flugzeugen zum Zweck der Ersatzteilgewinnung die Ausschlachtung droht. Damit wären dies endgültig entwertet.
Außerhalb von Belarus und der Russischen Föderation wird dieser „Diebstahl“ nicht anerkannt. Das bedeutet konkret, dass die rechtmäßigen Eigentümer die Sicherstellung ihrer Flugzeuge durchsetzen und vollziehen lassen könnten. Mit anderen Worten: Es würde den russischen Airlines die Pfändung drohen und das will man verhindern, in dem man Belarus und Russland nicht mehr verlässt.
International will Aeroflot aber ein kleines Comeback geben und zwar mit dem Maschinentyp Sukhoi Superjet SSJ-100. Die von Rossiya Airlines betriebenen Regionaljets befinden sich im Eigentum russischer Leasinggesellschaften. Allerdings ist auch bei diesen Flugzeugen westliche Technik verbaut, so dass auch hier die Sanktionen spürbar werden könnten.
Aeroflot hat den Verkauf von Tickets für direkte Linienflüge von Sotschi nach Armenien, Ägypten, Israel, Kasachstan, in die Türkei und nach Usbekistan eröffnet. Das Flugprogramm ist auf den Transitverkehr ausgerichtet und richtet sich an Reisende, die von den Basisflughäfen der Aeroflot-Gruppe in Moskau (Scheremetjewo), Sankt Petersburg und Krasnojarsk über Sotschi fliegen. Die Flüge von Sotschi zu 17 Zielen werden von Rossiya Airlines mit Flugzeugen des Typs Superjet 100 aus russischer Produktion durchgeführt. Bis zu zehn Flugzeuge dieses Typs werden in Sotschi stationiert sein, um das Flugprogramm durchzuführen. Aeroflot selbst hat noch neun SSJ-100 in der Flotte. Bei der Tochter Rossiya sind es 68 Stück.
Allerdings sind die Flugzeuge, die die Aeroflot-Gruppe auf diese Flüge zu schicken beabsichtigt, von den Sanktionen betroffen – nicht nur die Fluggesellschaft. Es ist erwähnenswert, dass Armenien, Ägypten, Israel, Kasachstan, die Türkei und Usbekistan alle Arbeitsvereinbarungen mit der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) haben. Im Falle Armeniens und der Türkei sind beide Länder paneuropäische EASA-Partner, die mit der EASA bei der Umsetzung der Flugsicherheitsvorschriften zusammenarbeiten.
Geplante SSJ-100-Strecken ab Sotschi:
Destination | Frequenz | Aufnahme |
Yerevan | 7 | 08.04.2022 |
Cairo | 7 | 07.04.2022 |
Tel Aviv | 7 | 07.04.2022 |
Aktau | 3 | 08.04.2022 |
Aktobe | 3 | 07.04.2022 |
Almaty | 7 | 08.04.2022 |
Atyrau | 2 | 09.04.2022 |
Nur-Sultan | 7 | 07.04.2022 |
Antalya | 14 | 07.04.2022 |
Bodrum | 3 | 22.04.2022 |
Dalaman | 2 | 22.04.2022 |
Istanbul | 19 | 07.04.2022 |
Bukhara | 3 | 07.04.2022 |
Samarkand | 4 | 08.04.2022 |
Tashkent | 7 | 08.04.2022 |
Urgench | 2 | 08.04.2022 |
Fergana | 3 | 07.04.2022 |