Spanien: Personaldienstleister von Kuwait Airways soll Bewerberinnen zum Entblößen gedrängt haben

Spanien: Personaldienstleister von Kuwait Airways soll Bewerberinnen zum Entblößen gedrängt haben

Werbung

Gegen einen Personaldienstleister, der in Spanien nach neuen Flugbegleitern für Kuwait Airways suchen sollte, werden schwere Vorwürfe erhoben: Unter anderem die Tageszeitung „El Diario“ berichtet, dass von weiblichen Bewerbern verlangt wurde, dass diese sich bis auf die Unterwäsche ausziehen sollen. Männliche Interessenten wären ohne weitere Begründung sofort abgewiesen worden.

Die betroffene Fluggesellschaft, in deren Auftrag die Personalsuche durchgeführt wurde, zeigt sich selbst verwundert. Man erklärt unter anderem, dass man seit fünf Jahren mit dieser Agentur zusammenarbeiten würde und auch rund 90 Prozent der Mitbewerber, die in Spanien nach Flugbegleitern suchen würden, diese beauftragen wurden. Man habe bislang noch nie von derartigen Vorfällen gehört und will diese untersuchen. Der Golfcarrier stellt klar, dass man nicht duldet, wenn Bewerber gedemütigt werden. Auch habe es keinerlei Anweisung gegeben, dass die Körper der potentiellen Mitarbeiterinnen in einer solchen Form „begutachtet“ werden.

Wenig überraschend: Das Personaldienstleistungsunternehmen verhält sich schweigsam und reagierte auf eine Anfrage mit zweckmäßigen Fragen nicht. Die Zeitung „El Diario“ behauptet unter Berufung auf eine 23-jährige Bewerberin, dass sie und andere Frauen dazu aufgefordert worden wären, dass sie sich bis auf ihren BH und ihre Unterhose ausziehen soll. Eine Mitarbeiterin des Personaldienstleisters habe dann Kommentare bezüglich ihrem Körper in ihr Notizbuch geschrieben.

Dienstleister wollte keine Männer vermitteln

Die Recruiting-Veranstaltung fand bereits im November 2022 in einem Hotel im spanischen Madrid statt. Durchgeführt wurde diese nicht von Kuwait Airways selbst, sondern von einem Dienstleister, der sich auf die Findung neuer Flugbegleiter spezialisiert hat. Laut Betroffenen sollen zunächst alle männlichen Bewerber ohne nähere Begründung abgewiesen und ausgeschlossen worden sein. Bei den Frauen habe man anschließend alle, die beispielsweise Brillen oder Zahnspangen haben oder aber sichtbare Narben oder Leberflecken haben, nach Hause geschickt. Jene, die weitergekommen sind, sollen anschließend befragt worden sein, ob sie dazu bereit sind mehr zu essen, um ihr Gewicht zu erhöhen oder aber abzunehmen. Auch wird behauptet, dass es gelegentlich zu Abweisungen kam, weil den Mitarbeitern des Dienstleisters die Haut oder das Lächeln der Bewerberinnen nicht gefallen haben sollen.

Den männlichen Interessenten wurde als einzige Erklärung für ihre sofortige Ablehnung gesagt, dass Kuwait Airways in diesem Bereich Männer nur dann einstellen würde, wenn diese über die kuwaitische Staatsbürgerschaft verfügen. Dies soll jedoch nur drei Personen betroffen haben, da die anderen der etwa 60 Teilnehmer weiblich gewesen sein sollen.

Staatssekretär bezeichnet das Verhalten als „untragbar und würdeverletztend“

Die „Einzelgespräche“ sollen sich für die Frauen als äußerst unangenehm erwiesen haben, denn diese sollen einzeln aufgefordert worden sein sich bis auf Unterhose und BH auszuziehen. Auf die Frage der Bewerberinnen was das eigentlich soll, sagte man, dass man nach Narben, Muttermalen und Tätowierungen suchen müsse. Einige der jungen Damen sollen den Raum weinend verlassen haben, da diese sich erniedrigt gefühlt haben sollen. Angeblich sollen auch Worte gefallen sein, die angedeutet haben, dass wenn man sich nicht entblößen will, dass man sofort aussortiert werde. Die „Aktion“ soll jedoch nicht von einem männlichen Mitarbeiter der Firma Meccti, sondern von einer weiblichen Mitarbeiterin durchgeführt worden sein.

Der Vorfall schlägt in Spanien sehr hohe Wellen, denn das Arbeitsministerium hat zwischenzeitlich ein Ermittlungsverfahren gegen den Personaldienstleister Meccti eingeleitet. Der fachlich zuständige Staatssekretär Joaquín Pérez Rey bezeichnete das Verhalten des Unternehmen als „untragbares Verhalten, das die Würde und die Grundrechte dieser Frauen verletzt“.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Redakteur dieses Artikels:

[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Über den Redakteur

[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Werbung